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Sommerpause auf dem Arbeitsmarkt

Im Landkreis Mayen-Koblenz wurden Ende Juli 4.004 arbeitslose Menschen gezählt - 249 mehr als vier Wochen zuvor, aber 45 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent, das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im Juni und 0,1 weniger als im Juli 2017.

"Hintergrund dieses alljährlichen Anstiegs der Arbeitslosenzahlen ist der Umstand, dass vor Beginn der großen Ferien viele junge Leute die Schule verlassen oder ihre Ausbildung beenden, aber erst nach den Ferien einen Job finden, mit der Ausbildung beginnen, weiter zur Schule gehen oder ihr Studium beginnen. Auch viele Unternehmen machen Betriebsferien und stellen kurz vor und in dieser Zeit keine neuen Mitarbeiter ein“, erinnert Agenturleiterin Ulrike Mohrs. Im September und Oktober gehe die Arbeitslosigkeit dann aber üblicherweise wieder deutlich zurück, sagt sie voraus. Vergleichsweise hoch ist nach wie vor der Bestand an offenen Stellen. Nachdem dem Arbeitgeberservice in den letzten vier Wochen aus Koblenz 375 und aus dem Umland 194 Stellen gemeldet wurden, registriert die Arbeitsagentur zurzeit bei den Betrieben im Landkreis 2.395 offene Stellen. Da es sich bei der saisonalen Sommerarbeitslosigkeit um ein kurzfristiges Phänomen handelt, wirkt sich die Zunahme der Arbeitslosigkeit deutlicher im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches (SGB) III aus, wo die Unterstützung für jene Menschen geregelt ist, die über die Arbeitslosenversicherung abgesichert und meist nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind. In Im Landkreis stiegen die Werte im Juli um 194 auf 1.955. Vor einem Jahr waren es im Umland 99 weniger. Im Landkreis stieg die Zahl der Arbeitslosen nach SGB II um 55 auf 2.049 an. Das sind 144 Frauen und Männer weniger als im Jahr zuvor.  In den Endspurt geht zurzeit der Ausbildungsmarkt. Spätestens nach Ende der Ferien Anfang September, beginnen die meisten Ausbildungsverhältnisse. Das Ausbildungsjahr 2017/18 endet offiziell Ende September. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater kümmern sich deshalb in diesen Wochen besonders um jene Jugendlichen, die die Schule in den letzten Wochen verlassen, aber noch keine klare Vorstellung haben, wie es nun weitergehen soll. Noch ist es durchaus möglich, eine interessante Ausbildungsstelle zu finden, betont Ulrike Mohrs. „Viele Betriebe stellen auch im Oktober noch ein. Wichtig ist aber, dass der Berufsschulstoff noch nachgearbeitet werden kann.“ Deshalb rät sie vor allem jenen, die sich bislang noch nicht bei der Agentur gemeldet haben, obwohl sie keine Perspektive für die Zukunft haben, dies schnellstens nachzuholen. Offiziell wandten sich aus Koblenz seit letzten Oktober 1.249 junge Menschen an die Berufsberatung, um sich bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz unterstützen zu lassen. Im gleichen Zeitraum meldeten die Arbeitgeber 1.446 Lehrstellen aus dem Umland. Im Landkreis Mayen-Koblenz zählen die Statistiker 261 unversorgte Bewerber und 461 unbesetzte Ausbildungsstellen. Tatsächlich müsse aber wohl besonders die Zahl der unversorgten Jugendlichen noch deutlich nach unten korrigiert werden, erklärt die Agenturleiterin. „Viele junge Leute vergessen einfach, uns zeitnah mitzuteilen, dass sie eine Lehrstelle gefunden oder sich für einen Studienplatz entschieden haben. Deshalb werden die Beraterinnen und Berater in den nächsten Wochen viel telefonieren müssen, um herauszufinden, wer tatsächlich noch unsere Hilfe braucht.“ Foto: Archiv


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