Neue Entwicklungen am Nationalpark-Tor Wildenburg
Die erstellten Gutachten beschreiben ein Sanierungsvolumen in einstelligem Millionenbetrag. Parallel engagiert sich die Verbandsgemeinde. Sie strebt an, durch Gründung einer Gesellschaft mit Partnern in den Übergangsbetrieb einzusteigen und mittelfristig einen dauerhaften Betreiber zu finden. Das Nationalparkamt hat gemeinsam mit regionalen Akteuren sowie Fachleuten ein Konzept entwickelt, um ein attraktives Nationalpark-Tor zu schaffen.
Das Nationalparkamt hat die Wildenburg aktuell voll im Blick. Noch betreibt der Hunsrückverein das Gehege in eigener Verantwortung, aber seit diesem Frühjahr ist klar, dass zum kommenden Jahresbeginn das Wildfreigehege durch das Amt weitergeführt werden soll.
Bereits im April wurde eine Projektgruppe eingerichtet, die seither an einem Konzept für die Zukunft des Tors arbeitet. Uwe Schikorr, der das Projektmanagement im Nationalparkamt übernommen hat, ist ausschließlich mit der Wildenburg beschäftigt. Er koordiniert die Konzepterstellung und bindet alle regionalen Akteure ein. Er ist im engen Kontakt mit dem Verbandsbürgermeister Uwe Weber und mit Klaus Görg, der das Wildfreigehege vom Hunsrückverein aktuell führt.
Schikorr hat in den letzten Monaten viele Termine mit Fachleuten der Tiergartengestaltung, Landschaftsplanung, Veterinärmedizin, Architektur, Brandschutz und Elektrotechnik durchgeführt. Gemeinsam wurde ein Konzept erstellt, das die Sanierung des gesamten Wildfreigeheges vorsieht und zunächst eine Neugestaltung des Eingangsbereichs für das Wildfreigehege und das Nationalpark-Tor im Fokus hat. Uwe Weber, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herrstein, hat mit dem Nationalparkamt Details für die Betriebsführung ab 2024 vorbesprochen. Die Verbandsgemeinde möchte eine gemeinnützige GmbH gründen, die in den Übergangsbetrieb einsteigt. Die Sanierung beginnt schon jetzt. Für die größeren Arbeiten muss das Gehege zwei Monate geschlossen werden. Ein genauer Plan entsteht zurzeit. Uwe Schikorr erläutert: „Das wollen wir rechtzeitig kommunizieren, damit unsere Gäste vor Ort nicht enttäuscht sind, wenn das Gehege geschlossen ist und Bagger im Einsatz sind.“ Bürgermeister Uwe Weber ergänzt: „Wir sind als Verbandsgemeinde eingebunden und können auch Anregungen geben. Mit dem Nationalparkamt teilen wir eine Vision für den Standort und arbeiten Hand-in-Hand.“ Derzeit sind die Spielplätze im Wildfreigehege aus Sicherheitsgründen abgebaut.
Ab der vierten Septemberwoche werden Verkehrssicherungsmaßnahmen beginnen, um die Sicherheit der Besuchenden im vollen Umfang herzustellen. Personalmangel und Sanierungsstau haben dem jetzigen Betreiber, dem Hunsrückverein, in den letzten Jahren große Sorgen bereitet. Klaus Görg vom Hunsrückverein ist nun aber zuversichtlich: „Es geht weiter für den Standort. Das freut uns als Hunsrückverein, der das Wildfreigehege aufgebaut hat. Mit dem neuen Konzept hat der Standort wieder eine Zukunft. Das ist auch schön für die vielen treuen Gäste des Wildfreigeheges.“ Eine Planungsskizze zeigt die Details des Sanierungskonzepts. Für Besuchende des Nationalpark-Tors sollen viele neue Zonen mit Aufenthalts-Qualität entstehen. Die wichtigsten Akteure im Wildfreigehege sind die Tiere. Deren Gesundheit und Wohlbefinden sind vorrangig.
Tierquartiere werden erneuert
Die Tierquartiere werden alle erneuert, das heißt, die Ställe werden neugebaut, auch die Futterplätze und Heuraufen werden erneuert. Die insgesamt 16 km Gehege-Zäune müssen ebenfalls alle instandgesetzt werden. Das wird Zug um Zug erfolgen, damit die Tiere währenddessen sicher untergebracht sind. Ein neuer Gastro-Bereich mit Innenraum, großer Terrasse und schattigen Aufenthaltsbereichen für mindestens 150 Gäste wird im Frühjahr entstehen. Dieser soll zum Essen und Verweilen einladen, egal ob mit oder ohne Besuch ins Wildfreigehege. Ein an den Gastro-Bereich angrenzender neuer Spiel- und Picknickbereich ist ebenfalls geplant, mit Spielzone für Kleinkinder, einem Abenteuer-Spielplatz für größere Kinder und barrierefreien Spielgeräten. Für Rollstuhlfahrende, Gehbeeinträchtige und Familien mit Kinderwagen werden die barrierefreien Wege verbessert. Ziegen, Schafe, Hühner, Enten und Gänse werden weiterhin im weitläufigen Gehege und auch im neu angelegten Streichelzoo unterwegs sein. Eine neue Tierart wird unmittelbar neben dem Gastro-Bereich einziehen. Für Erlebnis- und Nationalpark-Bildungsangebote, Familienfeiern und Kindergeburtstage wird neben dem neuen Feuchtbiotop Platz geschaffen. Wer die regionale Flora genießen möchte, kann in Themengärten neben regionalen Bäumen, Sträuchern und Blühpflanzen verweilen. Ein detaillierter Zeitplan wird noch erstellt. Die Arbeiten werden Schritt für Schritt durchgeführt. Aber ab Frühjahr soll das Gehege wieder für die Tierliebhaber geöffnet sein. Das Nationalparkamt wird regelmäßig über den Fortschritt vor Ort informieren: www.nlphh.de/wildenburg