Claudia Neumann

Aus für "Fest der Römischen Weinstraße"

Schweich. Verein stellt Traditionsveranstaltung nach fast 40 Jahren ein

Das traditionelle Fest der römischen Weinstraße lud in seiner 37. Ausgabe 2025 wieder Tausende Besucher nach Schweich.

Das traditionelle Fest der römischen Weinstraße lud in seiner 37. Ausgabe 2025 wieder Tausende Besucher nach Schweich.

Bild: Archiv /Kevin Schößler

Die Mitgliederversammlung des Vereins Römische Weinstraße hat am Donnerstag, 20. November, mehrheitlich entschieden, das Fest der Römischen Weinstraße nicht mehr fortzuführen. Nach fast vier Jahrzehnten endet damit eine Veranstaltung, die für viele Menschen in der Verbandsgemeinde Schweich ein bedeutender Treffpunkt war.

Ursprünge des Festes
Seit seiner Premiere im Jahr 1986 prägte das Straßenfest das kulturelle Leben der Verbandsgemeinde. Es wurde ins Leben gerufen, um die touristische Saison zu verlängern und den Winzern zusätzliche Absatzmöglichkeiten zu eröffnen. Aus zunächst 19 Weinständen entwickelte sich ein beliebtes Ereignis am ersten Maiwochenende, das Besucher mit regionalem Wein, Musik und Geselligkeit anzog.

Wachsende Herausforderungen
Trotz seiner Beliebtheit war das Fest seit den Anfangsjahren defizitär und auf öffentliche Zuschüsse angewiesen. Eine sinkende Beteiligung der Winzer, steigende Kosten und immer strengere Sicherheitsanforderungen belasteten die Organisation zunehmend. Nach sicherheitsrelevanten Ereignissen in Trier, Magdeburg und Mannheim mussten die Auflagen deutlich verschärft werden. Das Defizit erreichte im Jahr 2025 rund 80.000 Euro netto, hinzu kamen hohe Personalkosten und zahlreiche Überstunden der Mitarbeitenden, wie der Verein mitteilt.

Finanzielle Lage und Ausblick
Ein neuer Festort am Schwimmbad brachte im Jahr 2024 zwar Zuspruch, habe aber nichts an den strukturellen Problemen geändert. Für das Jahr 2026 rechnete der Verein Römische Weinstraße mit einem weiteren Minus von etwa 95.000 Euro. Die Mitgliederversammlung lehnte deshalb den Wirtschaftsplan ab und entschied, das Fest künftig nicht mehr durchzuführen. Damit sollen die finanziellen Belastungen für die Verbandsgemeinde und die Ortsgemeinden verringert werden.

Neue Entwicklungen in der Region
Mehrere neue, engagiert organisierte Veranstaltungen hätten sich in den vergangenen Jahren in der Region etabliert, darunter das Feller Maximiner Weinspektakel, die Weinwege Detzem, die Mehringer Weintournee und der Köwericher Weinfrühling. Sie zeigten, dass die Begeisterung für Wein und Begegnung in der Verbandsgemeinde lebendig bleibe.


Weitere Nachrichten aus dem Kreis Trier-Saarburg
Meistgelesen