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Unsereins erfreut sich immer wieder gerne an den flugfähigen „Himmelsziegen“, den symphatischen „Sommervögelchen“, welche sich mit Hingabe den Blattläusen widmen, die im Grunde niemand von uns überhandnehmend im eignen Garten beheimatet wissen will. Eigentlich dachte ich immer, wir alle seien irgendwie Geschöpfe Gottes, doch für den kleinen roten Adoniskäfer mit den eingebauten stylisch schwarz bepunkteten Flügeln, hegte unser Schöpfergott wohl eine ganz besondere Vorliebe. So interpretieren es jedenfalls dessen hochstudierte, intellektuelle Vertreter auf Erden, die so exakt zu dolmetschen verstehen, was er dereinst wie meinte. Wie sonst wäre zu erklären, dass diesem halb gekugelten Sonnenkälbchen die Ehre zuteilwurde, Marienkäfer, Gottestierchen, Herrgotts- oder Jungfernkäfer genannt zu werden. Kirchenferne Entomologen schreiben ihm jedoch auch den Namen „Blattlauslöwe“ zu, was gewisse Zweifel in Bezug auf deren barmherzige Bedürfnislosigkeit aufwirft, da diese in Wahrheit maßlose Futterverwerter. Schmausen sie doch über den Daumen gepeilt 50 bis 100 Blattläuse, Spinnenmilben und Wanzen pro Tag. Sehr zum Leidwesen ganzer Ameisenstaaten, deren emsige Hautflügler eine geradezu innige Liaison -eine Art kuriose Symbiose- zu den wenig attraktiven Pflanzensaftsauger pflegen. Um den süßen Honigtau (eine wunderbare Quelle, um den Speiseplan kulinarisch schmackhaft aufzupeppen) vom Hintern der Blattläuse melken zu dürfen (eine Thematik, auf welche ich nicht näher einzugehen gedenke), halten sie deren Fressfeinde -wie bspw. die Muhkübchen- rigoros in Schach. Und doch schafft es die saisonale Brut nur eines Glückskäfers, die Zahl der Schädlinge um 100.000 zu reduzieren. Und welcher Gärtner würde angesichts dieser Tatsache kein Stoßgebet des Dankes zum Himmel schicken. Somit tragen sie ihren Titel „Gottestierchen“ letztlich dann doch zurecht.