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Von einer Umleitung in die nächste: Zahlreiche Bürger ärgern sich über die vielen Straßensperrungen und Bauarbeiten, die momentan das Vorankommen für Autofahrer im Landkreis Vulkaneifel erschweren. Wir haben beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein nachgefragt.
Für den Ortsunkundigen verwirrend ist mitunter die Beschilderung der Umleitungen. Dieses (falsch platzierte) Schild bei Dockweiler wurde inzwischen jedoch ausgetauscht.
An Umleitungen mangelt es derzeit in der Vulkaneifel nicht. Fotos: Th. Wirtz
Wer momentan viel mit dem Auto unterwegs ist in der Vulkaneifel, der stößt mitunter schnell an seine Grenzen. Beispiel: Eine Autofahrt von Daun nach Hillesheim. Seit Wochenbeginn ist die B 421 (Daun-Waldkönigen-Dockweiler) wegen Sanierungsarbeiten gesperrt, also Umleitung über Rengen und Nerdlen. Weil die Ortsdurchfahrt Zilsdorf (ebenfalls B 421) dicht ist, wird man über Dockweiler und die B 410, vorbei an Betteldorf, Hohenfels und Essingen, nach Rockeskyll geführt, wo man rechts in Richtung Hillesheim abbiegt. Doch in Rockeskyll gerät der Verkehr erneut ins Stocken, weil ausgerechnet jetzt eine Baustelle mit Ampelschaltung eingerichtet wurde... – Die Strecke Daun-Hillesheim verlängert sich dadurch um rund sieben Kilometer und mindestens fünfzehn Minuten Fahrtzeit. Speziell Pendler, die aufs eigene Auto angewiesen sind und die Strecken regelmäßig zurücklegen, gehen auf die Barrikaden.
Diskussionen im Netz
Auch in den sozialen Netzwerken wird das Thema lebhaft diskutiert: »Sicherlich ist es notwendig, die Straßen neu zu machen und damit auch Umleitungen und Baustellen zu haben«, bringt es Tanja Leclaire-Dederichs stellvertretend für viele bei »Facebook« auf den Punkt. »Aaaaaber muss es alles zur gleichen Zeit sein?« Ludwig Ehlen wünscht sich sogar einen Hubschrauber, um die vielen Umleitungen umgehen zu können. Wie kommt es also zu der aktuellen Häufung von Baumaßnahmen, die mit z.T. langzeitigen Sperrungen verbunden sind? – »Aufgrund des Fahrbahnzustandes war eine sofortige bauliche Umsetzung der Maßnahmen in Zilsdorf und in Dockweiler erforderlich«, erklärt Bruno von Landenberg, Fachgruppenleiter beim LBM in Gerolstein. »Für die Maßnahme zwischen Dockweiler und Waldkönigen konnten durch die zeitnahe Umsetzung Folgeschäden vermieden werden. Hierdurch wurde erreicht, dass mit verhältnismäßig geringen finanziellen Aufwand eine Strecke von rund vier Kilometern wieder saniert werden kann«, führt von Landenberg weiter aus. Den zeitlichen Mehraufwand bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt Dockweiler (die Straße ist seit ein paar Wochen wieder offen) begründet LBM-Leiter Harald Enders mit dem Auftauchen unvorhersehbarer Probleme: »Es musste ein umfangreicher Bodenaustausch erfolgen und eine alte, nicht registrierte Kanalleitung musste entfernt werden. Das hat eben seine Zeit gedauert«
Umsatzeinbuße: 20 Prozent
Auswirkungen hatte die lange Straßensperrung auch für örtliche Gewerbebetriebe. Bäckermeister Josef Utters aus Dockweiler hat während der Bauphase einen rund 20-prozentigen Umsatzrückgang verzeichnet. »Die Kunden waren am Ende einfach nur noch genervt. Ich weiß nicht, was wir gemacht hätten, wenn wir nicht noch zwei Filialen in Daun und Manderscheid hätten«, so Utters. Zurück zu den aktuellen Sperrungen. »Es führt dahin, dass die Versorgung nicht mehr gewährleistet ist«, befürchtet Michael Frangen aus Stroheich. »Therapeuten aus Hillesheim fahren nicht mehr in die Dörfer, wenn sie die Mega-Umleitungen fahren müssen, weil ihnen keiner die Zeit und Fahrtkosten bezahlt«, schreibt er in einem Kommentar bei »Facebook«. Kann man denn wenigstens während der Pause im Winter mit einer Aufhebung der Vollsperrung in Zilsdorf rechnen? – »Generell wird jede Baustrecke während der Winterpause für den Verkehr befahrbar gemacht und die Vollsperrung für diesen Zeitraum aufgehoben«, so Bruno von Landenberg. Jedenfalls dann, wenn »dies unter Berücksichtigung des jeweiligen Bauzustandes mit vertretbarem Aufwand möglich ist.« Konkret heißt das: Wenn die Brücke in der Ortsmitte von Zilsdorf beim Baustopp bereits abgerissen worden ist, bleibt die Sperrung wohl auch über den Winter bestehen. Einen kleinen Lichtblick gibt es jedoch für die genervten Autofahrer: Weitere, neue Baumaßnahmen sind in diesem Jahr laut LBM nicht mehr geplant.
Hier die ausführliche Stellungnahme des LBM.