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Da Mario Quintana -ein brasilianischer Lyriker- dereinst sinngemäß empfahl, die eigene Zeit nicht damit zu verschwenden, Schmetterlingen hinterherzujagen, sondern stattdessen vielmehr den eigenen Garten zu pflegen, da die filigranen Flugakrobaten einen dann von alleine mit ihrer Gegenwart beglücken würden -ich zur Zeit aber lediglich auf einen hausgemachten Männerspielplatz zurückgreifen kann- seilte sich unsereins des heutigen Tages kurzerhand in die Eifeler Walachei ab. Und als ich mich waldbadend durch selbige schob, ertappte ich mich doch tatsächlich dabei zu glauben, ein „Sommervögelchen“ -genauer gesagt einen Kaisermantel- vergnüglich glucksen gehört zu haben, während er genüsslich aus einer Distel Nektar nuckelte. „Er“ deshalb, weil die männlichen Edelfalter dieser Gattung von Mutter Natur deutlich an Schönheit übervorteilt wurden -wie so häufig. Es wird berichtet, dass unser Schöpfergott Schmetterlinge als sein höchsteigenes Konfetti auf die Erde segeln lassen würde, um auf diese Weise seine herzinnigliche Verbundenheit zu feiern. Somit ließe sich ihm diesbezüglich eine tendenzielle Bevorzugung unterstellen -was ich mir natürlich nie anmaßen würde. Gut, im Hinblick darauf, dass der lateinische Name (Argynnis paphia) des 2022 zum Schmetterling des Jahres auserkorenen Kaisermantels, von Aphrodite, der Liebesgöttin inspiriert ist, lässt darauf schließen, warum die Herren unter diesen größten heimischen Perlmuttfaltern mit ihren -in ein leuchtendes orange getauchten- Flügeloberseiten, landläufig zu den unübersehbar schönsten Flattermännern zählen. Während ihre weiblichen Gegenstücke in ein überraschend angepasstes grünliches grau -oder gräuliches grün, wie man(n) es eben sehen will- gewandet. Doch laut Hans - Christian Andersen erkannte der Schmetterling bereits frühzeitig, was in Wahrheit wirklich zählt -losgelöst von der eigenen Optik. Denn er schreib diesen zu, bekundet zu haben, dass das Leben nicht genug sei, es würden auch Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume dazugehören. Eine Aussage, die ich ungefragt unterschreiben würde -egal ob ungeschminkt im Pyjama oder aufgebrezelt im Ballkleid.