

Am vierten Tag in Folge liegt der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Vulkaneifel (Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner) heute über 50. Nach dem "Bündnis für sicheres Öffnen", welches sich auch in der aktuell gültigen Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz wiederfindet, müssen Kommunen, deren Inzidenz drei Tage in Folge über 50 liegt, per Allgemeinverfügung zusätzliche Schutzmechanismen in Kraft setzen. Die sei zwar vorbereitet, erklärte Klaus Benz, Leiter des Geschäftsbereichs II der Kreisverwaltung, beim wöchentlichen Jour Fixe am heutigen Montag. Allerdings wolle man die Ergebnisse der Konferenz zwischen den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten und der Bundeskanzlerin heute abwarten. "Wir wollen ja heute keine Verfügung treffen, die wir vielleicht morgen wieder zurücknehmen müssen", erklärte Benz. Gravierende Einschnitte gebe es sowieso erst ab einem Inzidenzwert ab 100. Umliegende Landkreise, die einen Inzidenzwert von 50 schon vor längerem überschritten haben, waren per Allgemeinverfügung beispielsweise zum Termin-Shopping zurückgekehrt. Im Landkreis Vulkaneifel müssen die Einzelhändler am heutigen Montag noch nicht schließen. "Es gab einige positive Schnelltests", erklärte Dr. Volker Schneiders, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. Seitdem sich alle Bürger einmal wöchentlich kostenlos testen lassen können, haben die Ortsgruppen Daun, Gerolstein, Hillesheim, Gillenfeld und Uersfeld des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die Durchführung der Tests übernommen. Insgesamt wurden bis Ende vergangener Woche 2.074 Schnelltests durchgeführt. Sechs der Schnelltests, die positiv ausgefallen waren, wurden durch PCR-Tests bestätigt. "Da eine positiv getestete Person fünf Kinder hat, waren direkt vier Einrichtungen betroffen", erklärt Schneiders - zwei Gruppen eines Gerolsteiner Kindergartens, eine zweite Klasse einer Gerolsteiner Grundschule und eine sechste Klasse des Gerolsteiner Gymnasiums befinden sich deshalb in Quarantäne und waerden getestet. In der Gerolsteiner BBS, in der in diesem Zusammenhang ein Fall aufgetreten sei, seien nur die direkten Sitznachbarn in Quarantäne geschickt werden. Des Weiteren seien im Kindergarten Gillenfeld ein Kind sowie eine Erzieherin positiv getestet worden, die gesamte Gruppe habe sich in Quarantäne begeben, die Tests der Kinder seien allerdings negativ ausgefallen. Im Kindergarten Üdersdorf gab es sowohl vier positiv getestete Kinder als auch vier positiv getestete Erzieherinnen. 26 Kinder und zehn Erzieherinnen befinden sich in Quarantäne. Die Einrichtung bleibt diese Woche wegen Personalmangel geschlossen. Schneiders betonte erneut, dass die Impfungen Tempo aufnehmen müssten: "Ich wäre froh, wenn wir da wesentlich weiter wären. Machen, einfach machen." Als Vergleich bemühte der Amtsarzt ein kulinarisches Bild: "Für mich sind Erbsen zum Essen da - mit Stampes und Würstchen. Es gibt aber auch Leute, die zählen die Erbsen und drehen sie dabei noch um." Im Klartext: Jeder, der zum Impfzentrum komme und geimpft werden wolle, müsse geimpft werden. Die Wirkungen der Impfungen zeige sich in den Seniorenheimen. Seitdem diese im Landkreis durchgeimpft seien, habe es dort keine Infektionen mehr gegeben. Denn es drohe die latente Gefahr, dass die Intensivplätze knapp werden. Davor würden jedenfalls die Intensivmediziner warnen, so Schneiders. Im Landkreis Vulkaneifel ist die Auslastung der Intensivbetten mit Corona-Patienten mit Wohnsitz im Kreis noch gering.