Mario Zender

Prozess um Tötung des Dauner Arztes muss offenbar neu aufgerollt werden

Julia L. war die Lebensgefährtin des ermordeten Arztes. Sie erhielt wegen unterlassener Hilfeleistung eine Strafe von zwei Jahren und vier Monaten. Jetzt hat der BGH offenbar entschieden das der Prozess neue durchgeführt werden muss.

Julia L. war die Lebensgefährtin des ermordeten Arztes. Sie erhielt wegen unterlassener Hilfeleistung eine Strafe von zwei Jahren und vier Monaten. Jetzt hat der BGH offenbar entschieden das der Prozess neue durchgeführt werden muss.

Bild: Zender

Daun/Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat nach einem Bericht des Trierischen Volksfreundes das Urteil gegen die frühere Lebensgefährtin des im Dezember 2022 getöteten Dauner Orthopäden aufgehoben. Demnach muss der Fall nun vor einer anderen Kammer des Trierer Landgerichts neu verhandelt werden.
In dem aufsehenerregenden Prozess war die 37-Jährige im August 2024 zu zwei Jahren und vier Monaten Haft wegen unterlassener Hilfeleistung und Brandstiftung verurteilt worden. Ihre jugendlichen Söhne – zwei Halbbrüder – hatten den Arzt laut Urteil bewusstlos geschlagen und anschließend erdrosselt. Sie erhielten nach Jugendstrafrecht Haftstrafen von neun und sechs Jahren wegen Mordes und Brandstiftung.
Als Motiv galten zerrüttete Familienverhältnisse: Der Arzt soll seine Familie bedroht und misshandelt haben.
Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung hatten Revision eingelegt. Oberstaatsanwalt Eric Samel erklärte, man habe eine Verurteilung wegen Totschlags angestrebt.
Über die Revisionen der beiden jugendlichen Täter hat der BGH noch nicht entschieden. Der Fall hatte Anfang 2023 als Vermisstenfall begonnen; die Leiche des 53-Jährigen wurde erst Monate später in einem Waldstück in der Vulkaneifel gefunden.

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