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Jutta Kruft

Eierlage in Neroth – 100 Jahre Brauchtum

Neroth. Seit 1924 besteht der Brauch in Neroth, sein Ursprung geht auf den sehr ähnlichen Brauch in Schönecken zurück. Die Eierlage ist ein spannender Wettkampf, in der es um rohe Eier, um Raffer und Läufer geht. Es ist eine von zahlreichen Veranstaltungen im Kontext des christlichen Osterfestes. Zum 100-jährigen Jubiläum wurde das Fest besonders groß aufgezogen. Gleich mehrere Juniorenläufe und der obligate Seniorenlauf fanden statt. Läufer oder Läuferin absolvieren eine bestimmte Wegstrecke, in derselben Zeit ist es dem Raffer oder der Rafferin vorbehalten, die exakt in einer Linie und in akribisch einzuhaltendem Abstand, auf einem kleinen Häufchen Sägespäne ausgerichteten, Eier einzeln einzusammeln, er muss jedes Ei einzeln zu einem Korb tragen, und selbstverständlich soll das rohe Ei dabei heil bleiben. Nur ganz zum Ende darf das letzte Ei zur Gaudi der Zuschauer irgendwohin geworfen werden.
Der Läufer respektive die Läuferin muss auf seine Geschwindigkeit achten, die Strecke beträgt etwa 1,5 km für die Junioren, rund 5 km für die älteren Semester. Der oder die Raffer(in) entwickelt eine eigene Taktik bezüglich des Sammelns. „Das geht ganz schön auf die Kondition“, wussten erfahrene Zuschauer, die selbst mal mitgemacht haben, zu berichten. Wer seine Aufgabe als Erster beendet, ist Sieger des Wettkampfs. Läufer und Raffer freuten sich über anfeuernde Rufe aus den Zuschauerrängen, die Eiertrecke lag diesmal auf der Straße unterhalb der Schule. Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr hatte alles im Griff und bestens organisiert. Unterschiedlich viele Eier gilt es je nach Altersklasse aufzuraffen, sind es bei den Junioren 43 an der Zahl, so bei den Senioren gar 81!
Den Wanderpokal eroberte Raffer Christian Lenzen, im spannenden Duell mit Läufer Yannik Strunk. „Hat einfach wieder riesig Spaß gemacht“, so übereinstimmend die Teilnehmer ebenso wie die zahlreichen Zuschauer. Und die veranstaltende Feuerwehr freute sich, dass das Brauchtum so überzeugend gepflegt werden konnte, „ein schöner Erfolg in einer so schnelllebigen Zeit, die soviel Kurzweil zu bieten hat“. Das i-Tüpfelchen zum Gute-Laune-Fest setzte der Musikverein Neroth mit fetzigen Klängen auf dem Schulhofgelände. w.dr.

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