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Corona: 10 Infizierte im Kreis Bad Kreuznach identifiziert

Neue Erkenntnisse zum Corona-Infizierten aus Langenlonsheim: Der 47-Jährige hat sich vermutlich während eines Aufenthalts in Tirol mit dem Virus infiziert. Wie das Gesundheitsamt mitteilte, war der Erkrankte offenbar in den vergangenen beiden Wochen trotz Krankheitssymptomen im Kreis unterwegs. Neun weitere nachgewiesene Erkrankungsfälle sind dem Gesundheitsamt inzwischen bekannt.
Dem Gesundheitsamt des Kreises Bad Kreuznach sind inzwischen weitere nachgewiesene Corona-Erkrankungsfälle bekannt.

Dem Gesundheitsamt des Kreises Bad Kreuznach sind inzwischen weitere nachgewiesene Corona-Erkrankungsfälle bekannt.

Neue Erkenntnisse hat das Gesundheitsamt Bad Kreuznach jetzt zum Corona-Fall aus Langenlonsheim (der WochenSpiegel berichtete) bekanntgeben. Bei dem Erkrankten handelt es sich demnach um einen 47 Jahre alten Mann. Das Virus hat er sich vermutlich während eines Aufenthalts in Tirol eingefangen. "Da der Erkrankte in den vergangenen beiden Wochen trotz Krankheitssymptomen unterwegs war, ist davon auszugehen, dass er das Virus bereits verteilt hat. Schon in der Nacht wurden uns weitere, nachgewiesene Erkrankungsfälle gemeldet", so Gesundheitsamtsleiter Dr. Ernst-Dieter Lichtenberg. Aktueller Stand von heute um 14.30 Uhr: Bei zehn im Landkreis Bad Kreuznach lebenden Personen ist das Coronavirus nachgewiesen worden.

Gesundheitsamt erwartet flächendeckende Corona-Ausbreitung

Ob die Ansteckung durch den Ersterkrankten aus Langenlonsheim erfolgte, wird aktuell durch  Hygieneinspektoren nachvollzogen. "Wir müssen wegen dieser Entwicklung zumindest eine flächendeckende Ausbreitung erwarten", erklärt Dr. Lichtenberg. Alle nachgewiesenen Erkrankungsfälle stünden in häuslicher Quarantäne. Eine Klinikeinlieferung sei zumindest bisher noch in keinem Fall notwendig geworden. Außer bei den beiden rein vorsorglich geschlossenen Schulen, dem Gymnasium am Römerkastell und der IGS Sophie-Sondhelm, besteht nach Einschätzung des Gesundheitsamtes zum jetzigen Zeitpunkt kein Anlass, weitere Schulen oder Kitas zu schließen. Die Schülerinnen und Schüler beider Schulen befinden sich nicht in Quarantäne. Die Schulen wurden nur deshalb vorsorglich geschlossen, um diese als möglicher Ausbreitungsherd nach Bekanntwerden der Situation auszuschließen.

Bislang zwei vorsorgliche Schulschließungen

Wann die beiden Schulen wieder geöffnet werden, entscheidet sich nach Vorliegen des Testergebnisses des Sohnes des Erkrankten, der das Gymnasium am Römerkastell besucht. Die Ergebnisse werden am morgigen Donnerstag erwartet. Sofern eine längerfristige Schließung der Schulen notwendig wird, laufen bereits jetzt Vorbereitungen, die mündlichen Abiturprüfungen an anderer Stelle stattfinden lassen zu können.

Stabiles staatliches Handeln fortführen

Auch wenn ein generelles Infektionsrisiko gegeben ist, bestehe aus Sicht der Kreisverwaltung derzeit kein Anlass dazu, andere Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder weitere Schulen zu schließen. „Sofern sich an dieser Lageeinschätzung unseres Gesundheitsamtes etwas ändert, werden wir unverzüglich mit den Trägern der Einrichtungen in Kontakt treten“, verspricht Landrätin Bettina Dickes. „Der schlechteste Ratgeber ist Panik, von daher bitte ich auch in Richtung der Entscheidungsträger vor Ort darum, die Ruhe zu bewahren. Es ist ganz wichtig, dass das staatliche Handeln stabil fortgeführt wird“, so die Landrätin. Dies sei auch in der Kreisverwaltung der Fall. „Unsere Ämter arbeiten regulär weiter, wir sprechen von Corona, nicht von Ebola“, verdeutlicht Dickes. Bei etwa 80 Prozent der Infizierten treten keine besonderen, teils gar keine Symptome auf. Auch die Genesung ist in aller Regel unproblematisch. Sie können das Virus aber verbreiten, was die Eingrenzung sehr schwer macht, zumal das Virus auf Oberflächen bis zu neun Tagen ansteckend bleibt“. Schwerer betroffen sein können aber gefährdete Gruppen mit höherem Alter oder schwerwiegenden Vorerkrankungen. Diesen Personengruppen rät der Amtsarzt zur besonderen Vorsicht. „Insgesamt gilt aber weiterhin für alle: Abstand halten, eine gute Handhygiene durchführen und nicht notwendige Veranstaltungen verschieben“.


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