Andreas Bender

Abrissarbeiten: Schinderhannesturm wird nun auch von der Oberstraße aus sichtbar

Simmern. Nach umfassenden Vorbereitungen sind in diesen Tagen in Simmern die Abrissarbeiten an Gebäuden in der Oberstraße sowie der Turmgasse gestartet.

Die Stadt Simmern hat in den vergangenen rund 15 Jahren die Grundstücke Oberstraße 12, 14, 16 und 18 sowie Turmgasse 4 nach und nach erworben. Die dort stehenden, teilweise maroden Gebäude sind nicht mehr wirtschaftlich sanierbar. Da die Stadt nun Eigentümerin eines kompletten innerstädtischen Quartiers ist, wurde mit den Abrissarbeiten begonnen. Die Anwohnerinnen und Anwohner wurden im Rahmen einer Versammlung frühzeitig informiert und eng in den Prozess eingebunden. Während der Abrissphase ist zeitweise mit Einschränkungen - etwa beim Parken - zu rechnen.

 

Der Stadtrat hat sich intensiv mit der künftigen Nutzung des Areals beschäftigt. Vor dem Hintergrund steigender Temperaturen in Innenstädten fiel die Entscheidung bewusst gegen eine Neubebauung und zugunsten einer neuen Grünfläche im Herzen Simmerns. Stadtbürgermeister Andreas Nikolay begrüßt diese Entwicklung: „Die Grünfläche in der Oberstraße war mir ein wichtiges Anliegen. Deshalb freue ich mich sehr über die Zustimmung des Stadtrates.“

 

Neben der klimatischen Aufwertung des Quartiers entsteht ein weiterer positiver Effekt: Von der Oberstraße aus öffnet sich künftig eine neue Sichtachse auf den Schinderhannesturm - eines der prägenden Wahrzeichen Simmerns, gemeinsam mit Schloss und der markanten Stephanskirche. Bereits in der Vergangenheit hatte die Stadt durch Abrisse an der Bahnhofstraße die Sicht auf den Turm verbessert; zuletzt wurde durch den Abriss der Brückenschänke die historische Stadtmauer eindrucksvoll neu in Szene gesetzt. Die nun beginnenden Arbeiten in der Oberstraße markieren einen weiteren wichtigen Schritt im Rahmen der laufenden Stadtsanierung und dem Bemühen, das historische Erbe stärker hervorzuheben.

 

Der Ankauf der Grundstücke, die Abrissarbeiten und die spätere Gestaltung der neuen Grünfläche werden mit 70 Prozent über das Sanierungsprogramm Lebendige Zentren gefördert. Stadtbürgermeister Nikolay betont: „Ich danke dem Land Rheinland-Pfalz dafür, dass wir 2013 in das Sanierungsprogramm aufgenommen wurden. Stadtumbau braucht einen langen Atem. Man muss konsequent bleiben und sich auf bestimmte Quartiere konzentrieren.“

 

Apropos Abriss: Auch das Areal Bahnhofstraße / Vor dem Tor soll neu gedacht werden. Dort soll ein neues innerstädtisches Quartier entstehen; die Idee eines Ärztehauses kursiert seit geraumer Zeit. Allerdings gibt es noch keine konkrete Planung, wie eine neue Nutzung des Areal aussehen könnte. Daher hat die Stadt Simmern nun die Bürger dazu aufgerufen, selbst Ideen einzubringen. Auch Investoren, die ein Projekt realisieren wollen, können sich gerne bei der Stadt melden.


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