

Im Dezember hatte mancher auf einen Schneespaziergang gehofft. Der Wettergott hatte allerdings Regen geschickt, als sich am Mittwoch, 10. Dezember, neun WochenSpiegel-Gewinner am Simmersee in Simmern einfanden. Die Los-Fee hatte ihnen einen Platz für das „Walk & Talk“ mit Bernd Stelter geschenkt. Der ließ sie auch nicht im Regen stehen.
Eine gute Stunde waren Stelter und die WochenSpiegel-Gewinner auf Wegen rings um den Simmersee und die konnten ganz ungezwungen mit dem Kabarettisten und Comedian plauschen. Er erzählte dabei auch aus seiner 37-jährigen Bühnenkarriere und aus seinem Leben. Vom ersten Besuch des Weihnachtsmarktes mit seinen Enkeln in Unna bis zu den Karnevalsauftritten war alles dabei. Rund 100 „reguläre“ Auftritte hat er pro Jahr. Dazu kommen rund 15 Auftritte mit seinem Weihnachtsprogramm und zahlreiche Karnevals-Termine in der fünften Jahreszeit.
„Meinen ersten Auftritt hatte ich am 6. November 1988“, erzählte Stelter der Gruppe. „Daher habe ich beschlossen, 2028 – zum 40. Bühnenjubiläum – zum letzten Mal Karnevals-Auftritte zu machen. Dann bin ich 67 und somit im Rentenalter.“ In Rente geht er aber nicht, Kabarett-Auftritte und Bücherschreiben will er fortführen. „Mir macht die Arbeit auf der Bühne immer noch riesigen Spaß“, sagte er, „wichtig ist mir, dass ich regelmäßig was Neues biete. Immer das gleiche Programm würde ich nicht aushalten. Besonders spannend ist für mich zu sehen, wo das Publikum bei neuem Material mitgeht und was ankommt.“
Durch den beständigen Regen waren einige Feldwege aufgeweicht. Aber auch davon ließen sich die Gruppe nicht abschrecken. Am Ende waren dann auch alle zufrieden – der Tenor war ganz klar: „Trotz des Wetters war es eine schöne Zeit.“ Rund 6.100 Schritte machten Mensch und Hund auf der vier Kilometer langen Strecke.
Hintergrund des „Walk & Talk“ ist der Vorsatz von Bernd Stelter, möglichst jeden Tag einen Spaziergang zu machen. „Damit hat man einen guten Teil der 10 000 Schritte, die man pro Tag machen soll, bereits zu Buche stehen“, sagt er. „Früher gab es bei Auftritten mitunter ein ‚Meet & Greet‘ mit Zuschauern. Da hab‘ ich irgendwann gedacht: Mach doch vor Auftritten ein ‚Walk & Talk‘, wenn es zeitlich passt.“
Rund 50 dieser Spaziergänge hat er in den letzten Jahren gemacht. „Die Gruppengröße ist immer unterschiedlich, wobei ich mich für ein Limit bei zehn Personen entschieden habe, damit man möglichst mit allen ins Gespräch kommt“, erzählte Stelter. „Einmal war ich mit sechs Damen unterwegs, von denen fünf Sabine hießen.“
Zum Abschied wies Bernd Stelter auf die Bedeutung von Spaziergängen hin. „Laut der WHO kann man mit 10.000 Schritten am Tag das Risiko an Altersdiabetes zu erkranken gegen null gehen lassen. Auch das Risiko einer Krebserkrankung reduziert sich um 25 Prozent“, berichtete er. „Für ein gutes Leben sind für mich die fünf ‚L‘ wichtig: laufen, lernen, lieben, lachen und loslassen. Und umgib dich mit Menschen, die dir guttun.“



