Cyber-Angriff war Erpressungsversuch
Die IT-Infrastruktur der weiterführenden Schulen des Landkreises wurde bei dem Hackerangriff am 17. Oktober (der WochenSpiegel berichtete) von einem sogenannten Krypto-Trojaner lahmgelegt. Mit dem Angriff beschäftigte sich nun auch der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung. Cyber-Kriminelle hatten die Daten auf den Servern der Verwaltung mittels einer Ransomware gezielt verschlüsselt - um für die Entschlüsselung eine hohe Geldsumme zu verlangen. Auf diesen Erpressungsversuch ging die Verwaltung jedoch nicht ein - mit Rückendeckung des Kreistags und der Landesregierung. Während die für den Schulbetrieb erforderliche IT-Basisversorgung rechtzeitig zum Schulbeginn nach den Ferien installiert wurde, wird die komplette Wiederherstellung der IT-Strukturen deshalb noch Zeit brauchen.
Ob Daten kopiert und abgeleitet worden sind, steht noch nicht fest. Es sei aber durchaus wahrscheinlich, wie Landrat Volker Boch berichtete. Da es sich bei den potenziell betroffenen Daten um Inhalte aus dem Verantwortungsbereich der Schulen handelt, steht die Kreisverwaltung nicht nur mit den Schulleitungen, sondern auch mit dem Bildungsministerium Rheinland-Pfalz und den Datenschutzbehörden des Landes in einem engen Austausch. Dass die Basisversorgung zum Schulstart wieder gewährleistet war, sei eine starke Leistung gewesen, betonte der Landrat. "Ich bin allen Beteiligten sehr dankbar, dass sie diese Mammutaufgabe bewältigt haben." Boch bittet um Verständnis, dass es eine Zeit dauern wird, um die Infrastruktur in Gänze neu aufzubauen.