Andreas Bender

Freunde der Basilika Boppard schickten Madonna "zur Kur"

Boppard. Die vermutlich um 1480 entstandene Holzskulptur, die in der Karmeliterkirche am Eingang zum Kolumbarium steht, benötigte Restaurationsarbeiten.

Die Madonna steht wieder an ihrem angestammten Platz.

Die Madonna steht wieder an ihrem angestammten Platz.

Bild: Stefan Dumont

Stärkere Verschmutzungen durch Kerzenruß und Staub mussten bereinigt werden, außerdem lagen Risse vor und die Farbe blätterte an einigen Stellen ab. Auch im Bereich des Sockels zeigten sich Schäden. Zudem fehlte die Kuppe an einem Finger des Christuskindes. Die großzügige Initialspende eines Gemeindemitglieds machte es möglich, die Madonna "zur Kur", also in die Restaurationswerkstatt von Katrin Etringer in Koblenz zu schicken, und damit die Gottesmutter bei ihrer Verjüngungskur keine Schulden machen musste, übernahm der Verein "Freunde der Basilika Boppard" den noch ausstehenden Betrag in Höhe von rund 2 000 Euro.

 

Die Madonna aus der Karmeliterkirche ist kunsthistorisch von besonderem Interesse. Mutter und Kind sind relativ füllig, was eher untypisch für das ausgehende 15. Jahrhundert ist. Das Christuskind hält in seiner rechten Hand einen Apfel triumphierend nach oben. Besonders beeindruckend ist der goldene Mantel Mariens, dessen viele Knitterfalten natürlich und kunstvoll zugleich gestaltet sind. Die Haare der Muttergottes sind in feinen Lockensträhnen geschnitzt und auf dem Kopf trägt sie eine prächtige Krone. Insgesamt wirkt die Madonna sowohl hoheitsvoll als auch wie eine freundliche Frau von nebenan. „Es kein Wunder, dass viele Menschen eine große Verbundenheit mit ihr spüren und sie im gelebten Glauben eine wichtige Rolle spielt, was sich nicht zuletzt im Titel ‚Muttergottes des Volkes‘ ausdrückt“, fasst es der Vorsitzende des Vereins, Dr. Matthias Rudolph, zusammen.

 

Insgesamt dauerte die Reinigung und Restaurierung von Juni bis September 2025. Jetzt erstrahlt die Muttergottes an ihrem angestammten Platz in frischem Glanz und Gemeindemitglieder wie Besucherinnen und Besucher der Karmeliterkirche dürfen sich an ihr erfreuen. Die Freunde der Basilika freuen sich über das gelungene Projekt und wollen auch weiterhin dazu beitragen, das herausragende kunstgeschichtliche Erbe der Basilika und Karmeliterkirche zu pflegen und zu erhalten. Der Verein hofft, dass möglichst viele Personen sowohl zur aktiven Mitarbeit als auch zur finanziellen Förderung gewonnen werden können. Interessenten können sich melden unter info@basilikafreunde-boppard.de oder im Pfarrbüro.


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