Andreas Bender

Inbetriebnahme des Telematik-Parksystems für LKW an Rastanlage Hunsrück (A61) 

Hunsrück. Bundesweiter Startschuss: Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hat das neue telematische Parkverfahren auf der Rastanlage Hunsrück West freigegeben.

Der Bund investierte rund 900 000 Euro in das neue Parksystem. Mit Hilfe des telematisch gesteuerten Parksystems auf der Rastanlage Hunsrück West kann die Zahl der LKW-Stellplätze auf der heute zur Verfügung stehenden Fläche von gut 7.500 Quadratmetern von derzeit 50 auf insgesamt 78 erhöht werden. Die LKW parken nun nach ihrer Abfahrtszeit sortiert dicht hintereinander, verteilt auf mehrere Parkstandsreihen (Kolonnenparken). 

 

Bei der Einfahrt bekommen halten die Fahrer am Bedienterminal an, welches durch eine Schranke gesichert ist. Hier geben sie die gewünschte Abfahrts- oder Pausenzeit ein, gleichzeitig erfolgt eine automatische Vermessung des LKW. Anhand der Fahrzeuglänge und Parkdauer wird ein geeigneter Parkplatz zugewiesen. Der LKW fährt in die Parkstandsreihe ein, ohne eine Lücke zu lassen. Die noch verfügbaren freien Stellflächen werden kontinuierlich gemessen.

 

»Die Logistik ist einer der größten Wirtschaftsbereiche in Deutschland. Sie ist Grundlage für Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze«, sagte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder. »Täglich sind Tausende Lkw-Fahrerinnen und Fahrer auf Deutschlands Straßen im Einsatz und leisten eine unverzichtbare Arbeit. Für Ihre Ruhepausen brauchen sie gut ausgebaute und gut erreichbare Parkmöglichkeiten. Hierbei ist das telematische Parkverfahren ein wichtiger Baustein, der es ermöglicht, bereits vorhandenen Lkw-Parkraum effizienter zu nutzen.«

 

Dirk Brandenburger, technischer Geschäftsführer der Autobahn GmbH, ergänzte: »Wir schaffen mit dem telematischen Parkverfahren eine schnelle digitale Lösung, die LKW mithilfe von dynamischen Anzeigen optimal einreiht. Das ermöglicht eine effizientere Nutzung der bereits vorhandenen Stellfläche.« Mit Hilfe von telematischen Parkverfahren kann die vorhandene Lkw-Parkfläche auf Rastanlagen durch komprimiertes Parken unter bestimmten Bedingungen um bis zu 50 Prozent erhöht werden.

 

Derzeit stehen rund 82.500 LKW-Parkmöglichkeiten im Bereich der Bundesautobahnen zur Verfügung. Laut der Zählung der Autobahn GmbH aus dem Jahr 2023 fehlten allein zum Zeitpunkt der Zählung rund 20.000 Parkmöglichkeiten. 

 

Die Verkehrsfreigabe des Parksystems auf der Rastanlage Hunsrück West war zugleich der bundesweite Startschuss für die verstärkte Umsetzung weiterer telematischer Parkverfahren auf den Rastanlagen des Bundes. Bis 2030 sollen von der Autobahn GmbH bis zu 50 weitere Anlagen in ähnlicher Weise ausgestattet werden. Hierfür richtet die Autobahn GmbH derzeit ein Kompetenzzentrum für telematisches Parken ein. Ein spezialisiertes Team soll künftig die Umsetzung bündeln und intensiv vorantreiben.


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