Robert Syska

Marsch des Lebens“ setzt Zeichen gegen Antisemitismus

Simmern. Mit dem Motto „Wir schweigen nicht“ fand am Sonntag, 4. Mai, zum zweiten Mal der „Marsch des Lebens“ in Simmern statt.
Am Rande des Demonstrationszuges kam es vereinzelt zu Anfeindungen.

Am Rande des Demonstrationszuges kam es vereinzelt zu Anfeindungen.

Bild: Privat

Rund 80 Teilnehmer versammelten sich auf dem Fruchtmarkt, um ein öffentliches Zeichen gegen Antisemitismus und für die Verbundenheit mit dem jüdischen Volk und dem Staat Israel zu setzen. Organisiert wurde die Veranstaltung von Gerdi Frey, die zu Beginn die historischen Hintergründe der Bewegung erläuterte. Die Initiative entstand 2007 und erinnert an die Todesmärsche kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, bei denen Tausende Häftlinge ums Leben kamen.

In ihren Redebeiträgen betonten die Sprecher, darunter Prinz Michael Salm zu Salm, Ivan Fröhlich von der jüdisch-messianischen Gemeinde Koblenz sowie ein junger jüdischer Mann mit familiären Erfahrungen aus jüngster Zeit, die Dringlichkeit, Antisemitismus nicht unbeantwortet zu lassen. Auch ein Redner aus der sogenannten Tätergeneration war unter den Sprechern.

Nach der Auftaktkundgebung führte der stille Marsch durch die Innenstadt. An neun ehemaligen Wohnhäusern jüdischer Familien wurde Halt gemacht, Kerzen wurden entzündet und der Opfer gedacht. Einige der Familien wurden deportiert und kamen im Holocaust ums Leben.

Begleitet von der Polizei kam es unterwegs zu vereinzelten Anfeindungen. Auf dem Schloßplatz endete die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Schuldbekenntnis und dem Gesang der israelischen Nationalhymne „Hatikwa“.

Grußworte kamen von Stadtbürgermeister Dr. Andreas Nikolay, Superintendent Markus Risch, dem Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde Bad Kreuznach und Michael Lauf, Pastor der Freien ev. Gemeinde Simmern. Weitere Informationen unter: www.marschdeslebens.org


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