

Ab dem 12. März folgen drei weitere Stationen sowie eine Abschlussveranstaltung im Sommer mit Musik und prodemokratischen Angeboten in Bad Sobernheim. Ermöglicht wurde die ambitionierte Tour durch die Förderung des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz. Staatssekretär Denis Alt zeigte sich bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides über 2 000 Euro an den IFM-Vorsitzenden Norman Schäfer sehr dankbar. „Gerade in Zeiten des wachsenden Antisemitismus ist es umso wichtiger, dass wir über Informationen und Begegnungen Geschichte lebendig halten und unserer immerwährenden Verantwortung gerecht werden", sagte Alt. „Wir konnten vergangenes Jahr auf 1700 Jahre Judentum in Deutschland zurückblicken. Seit 27. Juli 2021 sind zudem die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz UNESCO-Weltkulturerbe. Überall im Land Rheinland-Pfalz richten wir den Blick auf die jüdische Geschichte und die einzigartige lebendige jüdische Tradition. Auch die dunklen Kapitel werden nicht ausgespart.“ Weitere Förderer der diesjährigen Ausstellungstour sind die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und die Dr. Wolfgang und Anita Bürkle Stiftung.
„Jahrhunderte waren Jüdinnen und Juden hier zuhause“
Kuratiert hat die Ausstellung Carolin Manns vom Förderkreis Synagoge Laufersweiler. Ihr war es besonders wichtig, „den Fokus nicht auf das Thema Verfolgung, sondern auf jüdisches Leben zu legen. Denn über Jahrhunderte waren Jüdinnen und Juden hier zuhause und prägten die dörflichen und kleinstädtischen Strukturen.“ Sie sieht die Besonderheit der Outdoor-Präsentation im niedrigschwelligen Zugang. „Passanten werden sozusagen ‚im Vorbeigehen‘ auf das Thema aufmerksam gemacht. So können Denkanstöße vermittelt und immer wieder reproduzierte Bilder über ‚die Juden‘ in Frage gestellt werden.“ Der Förderkreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Synagoge in Laufersweiler mit Leben zu füllen und ein Ort der Völkerverständigung, Begegnung und Toleranz zu sein. Seit 2014 konnte der Verein mit öffentlichen Mitteln das „Forst-Mayer Studien- und Begegnungszentrum für das Landjudentum“ ins Leben rufen.Auch die Bürgermeisterin von Rheinböllen, Bernadette Jourdant, begrüßt das Projekt ausdrücklich. „Bei einigen Bürgerinnen und Bürgern noch im Gedächtnis, vielen schon fremd, ist die Tatsache, dass auch in Rheinböllen viele Juden lebten und ein Teil von uns waren. Heute erinnern noch ein paar Spuren an das jüdische Leben. Mit der Ausstellung können wir dazu beitragen, dass das Leben, die Vertreibung und Vernichtung der Juden nicht in Vergessenheit gerät.“ betont die Bürgermeisterin.
Weitere Informationen zur Ausstellung und den Stationen unter www.initiative-fm.de