

An dem Gespräch nahmen auf Einladung von Landesgesundheitsminister Clemens Hoch Vertreter der kommunalen Mehrheitsgesellschafter, Oberbürgermeister David Langner (Koblenz) und Landrat Marko Boos (Kreis Mayen-Koblenz), Landrat Volker Boch (Rhein-Hunsrück-Kreis) und Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier teil. Der runde Tisch wurde vom Minister einberufen, nachdem die Gesellschafterversammlung des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) die Schließung der Standortes Ende Oktober beschlossen hatte.
Dies könnte nun aber doch noch abgewendet werden. In einer Pressemeldung des GKM nach dem Treffen heißt es: "Gemeinsam wurde die tragfähige Basis des Zukunftskonzepts für das Heilig Geist Krankenhaus in Boppard hervorgehoben, das dem Standort Boppard eine realistische Perspektive bietet und aktuell unter dem Begriff „Regioklinik“ vom Ministerium geführt wird." Laut einem Bericht der Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 20. November soll das vom Land entwickelte Konzept der Regioklinik "vor allem Patienten mit „Alltagsnotfällen“ helfen, wie es Clemens Hoch beschreibt, und kleinere ambulante Operationen sowie altersheilkundliche Behandlungen anbieten. Eine erste solche Klinik gebe es in Hermeskeil. Das Konzept bringt ambulante und stationäre Versorgung zusammen und soll vor allem in ländlichen Räumen die wohnortnahe Versorgung sichern. Das Bopparder Krankenhaus eigne sich hier laut dem Minister besonders wegen seiner Psychosomatik und Geriatrie.“
Für das GKM sei dies eine "realistische Perspektive" und man freut sich besonders, dass Hoch "darüber hinaus großzügige Mittel des Landes Rheinland-Pfalz in Höhe von 2,5 Millionen Euro für notwendige Investitionen in die Infrastruktur" zusichert. Klar machte das GKM in der Pressemitteilung aber auch: "Ein unverzichtbarer Schritt für die Umsetzung ist die finanzielle Unterstützung durch den Rhein-Hunsrück-Kreis, der für 2026 und 2027 jeweils bis zu eine Million Euro zur Verfügung stellen könnte, um anfallende Verluste bzw. die Kosten im Rahmen der Transformation auszugleichen."
Dies sind nun gänzlich andere Zahlen, als noch im Oktober gefordert. Damals wurde gefordert, dass sich der Rhein-Hunsrück-Kreis mitt 70 Prozent an den tatsächlich angefallenen standortbezogenen Verlusten (ohne Deckelung) für Boppard beteiligt (siehe Artikel: https://www.wochenspiegellive.de/rhein-hunsrueck-kreis/artikel/zukunft-heilig-geist-gkm-fordert-mehr-geld-vom-landkreis). Landrat Volker Boch hob positiv hervor, dass man nun inhaltlich an einem Weg zum Erhalt des Standortes arbeite. Nun ist es an den Kreisgremien, sich mit dem neuen Sachstand zu befassen. So ist es aktuell sehr wahrscheinlich, dass auch der Kreistrag in seiner Sitzung Anfang Dezember erneut über das Heilig Geist berät.


