Sternsinger im Hunsrück unterwegs
Brandrodung, Abholzung und die rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen zerstören die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung der südamerikanischen Länder Amazoniens. Dort und in vielen anderen Regionen der Welt setzen sich Partnerorganisationen der Sternsinger dafür ein, dass das Recht der Kinder auf eine geschützte Umwelt umgesetzt wird.
"Wir haben glücklicherweise keine Nachwuchssorgen. Die Aktion wird seit Jahren sehr gut angenommen, es gibt genügend Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die teilnehmen", berichtet Steffi Moosmann Klein aus Mörschbach. Im Vorfeld hatten die aktiven Mütter die Idee, die Kostüme neu zu gestalten. Ihr Aufruf im Dorf mit der Bitte um Stoffspenden und Unterstützung beim Nähen war erfolgreich. Nach einigen Nähabenden im Rathaus mit den MöMas (Mörschbacher Mamas) und Freiwilligen aus dem Ort konnten die Kinder mit neuen oder aufgehübschten alten Kostümen ausstatten. "Da das Sternsingen unter den Mörschbacher Bürgerinnen und Bürgern eine hohe Akzeptanz findet, ist es einfach motivierend, diese wertvolle Aktion unter dem Motto " Kinder helfen Kindern" durchzuführen", freut sich Moosmann Klein.
Auch durch die langjährige Unterstützung von Menschen, die die Verpflegung übernehmen, lebt solch eine Aktion; wie es sich in Unzenberg zuträgt. Dort werden alle im Gemeindehaus von Brigitte Sehn-Hehn und Sabina Sydow seit Jahren lecker bekocht. "Dann sind die Kinder sind immer mit großer Freude dabei und es wird viel gelacht", wie Carla Dämgen-Lüth und Andrea Roos berichten. Aus den Verbandsgemeinden gibt es unterschiedlich viele Rückmeldungen aus den Dörfern.
Hauptamtliche Ansprechpartner sind bei der diesjährigen Sammlung für die Verbandsgemeinde Kastellaun Werner Wagner, für Simmern-Rheinböllen Daria Thoi und in der VG Kirchberg in Vertretung für eine fehlende hauptamtliche Kraft in den Gemeinden rund um Sohren Clemens Fey im Einsatz gewesen. Daher war es für Fey besonders erfreulich, dass sich in Wahlenau nach vielen Jahren noch einmal Kinder fanden und Niedersohren sogar drei Gruppen unterwegs waren. Es hat sich im Laufe der Jahre rumgesprochen, dass es sich um eine Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder handelt und dabei nicht die Kirche unterstützt wird oder eine Zugehörigkeit zur Kirche vorausgesetzt wird.
Doch zeigt sich, dass es hauptamtliches Jugendarbeitspersonal vor Ort bzw. innerhalb einer VG braucht, die die Organisation und Koordination unterstützen. Aber auch ältere Kinder Jugendliche werden gebraucht. Der Altersdurchschnitt der Teilnehmenden ist von Jahr zu Jahr gesunken. Nicht nur, dass dann Ängste -selbst im ländlichen Raum- bestehen, die Kinder alleine gehen zu lassen. Hilfreich wäre, wenn ältere Kinder bzw. Jugendliche Altenheime, Krankenhaus und Behörden an einem Werktag übernehmen würden. Gerade die Besuche bei den älteren und kranken Menschen in den Kostümen und mit den Liedern bereiten allen so viel Freude. Größere Gemeinden und die Kleinstädte haben mehr Schwierigkeiten, interessierte Eltern zu finden, die ihren Kindern die Teilnahme ermöglichen und auch ihre älteren Kinder motivieren. Weit entfernt davon, dass wie früher zwei bis drei Tage Gruppen unterwegs sein wollen, dürfen oder können, klappt meist nur ein Tag. Es ist in den größeren Gemeinden zwar notwendig, um alle Haushalte zu besuchen, aber nicht mehr machbar wie vor einigen Jahren.
In Rheinböllen reagierten die Ehrenamtlichen auf die zu geringe Anzahl von teilnehmenden mit der Unterstützung durch ein Team von 19 Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Zwei von ihnen verteilten Flyer und den Segensaufkleber an den Häusern, die schon einen alten Segen hatten. Sie hoffen hier auf eine Spende für die Aktion im Nachgang. Die anderen schlüpften in Gewänder und zogen mit den 32 Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren durch die Straßen der Stadt.
Wie hilfreich die Unterstützung durch die Gemeinde sein kann, zeigt das Beispiel Kümbdchen. Hier stand nicht nur das Gemeindehaus zur Verfügung, es wurden auch die Kosten für Verpflegung und Getränke übernommen. Drei Mamas, Alona Wendling, Tanja Konrad und ich Mishlin Herzog, organisieren für ihr Dorf den Dreikönigstag. die für unser Dorf die Sternsinger Aktion durchführen. Dabei wurde die Gruppe der Kinder von zwei Ferienkindern aus Heidelberg und einem Kind aus Simmern unterstützt. Mishlin Herzog freut sich besonders über das gute Miteinander in der Organisation und bei den Kindern. "Die Menschen haben sich sehr über die Sternsinger gefreut. Überall wo die Tür geöffnet wurde, sind wir mit strahlenden Gesichter empfangen worden." ergänzt Herzog. Ähnliches berichteten die Betreuerinnen aus Sargenroth und Pleizenhausen. "Die Sternsingeraktion kam bei den Steinbacher Bürgern sehr gut an und sie haben uns mit offenen Türen und Armen willkommen geheißen. Sehr schön war, dass wir in diesem Jahr mit insgesamt 8 Kindern im Dorf unterwegs waren." freut sich Katja Hartig-Tries. Auch aus Neuerkirch/Külz und der Pfarrei Biebern wurde von einem erfolgreichen Einsatz berichtet. "Viele Kinder und Jugendliche aus Biebern und den umgebenden Gemeinden gingen anlässlich des Dreikönigstages von Haus zu Haus, um den Dorfbewohnern den Segen zu bringen. Außerdem sammelten sie Geldspenden, um für die aktuelle Aktion der Sternsinger, " Gemeinsam für unsere Erde - in Amazonien und weltweit", einen Beitrag zur Erhaltung Schöpfung, insbesondere des Regenwaldes, zu leisten." fasst Sylvia Brand zusammen.
Ähnlich wie in anderen Gemeinden fand auch ein gemeinsamer Gottesdienst statt. Dabei verdeutlichten die Teenager Mia Schömehl, Johanna Brand, Bjarne Lüth, Fenja und Lara Klöckner in einem Anspiel, wie wichtig es ist, recycelte Materialien zu verwenden, Energie einzusparen und vor allem auf Dinge zu verzichten. "Wenn wir alle umdenken, können wir den für uns so wichtigen Regenwald, die "Lunge unserer Erde", erhalten.", war ihre Botschaft. Sie nahmen die Völker, die dort im Einklang mit der Natur leben, in den Blick.. Um deren Wissen zu bewahren und an die nächsten Generationen weiterzugeben, finanziert die Sternsingeraktion Bildungsprojekte, um allen ein gutes Leben zu ermöglichen und außerdem den Regenwald vor weiterer Zerstörung zu schützen. In den Dörfern Biebern, Fronhofen, Külz, Nannhausen, Neuerkirch, Nickweiler, Reich, Unzenberg und Wüschheim kam laut Sylvia Brand ein Geldbetrag von insgesamt 8243,76 Euro zusammen.
Dass solch eine Aktion durch ein ganzes Dorf getragen werden kann, zeigt sich auch am Beispiel von Beltheim. Gabi Barden zählte 20 Kinder und sieben Erwachsene bei den Aktiven. Diese unterstützten die Kinder und sorgten mit einem leckeren Mittagessen dafür, dass die Sternsinger sich zwischendurch stärken konnten. "Ein herzliches Dankeschön geht an das Seniorenheim, wo die Kinder Mittags einkehren konnten, um sich aufzuwärmen und an dem von den Helfern gekochten Mittagessen und den, vom Seniorenheim bereitgestellten Getränken stärken zu können, um danach weiter durch Beltheim an die Häuser zu gehen." ist Gabi Barden dankbar.
Es sind in einzelnen Gemeinden noch am kommenden Wochenende Kinder unterwegs, die sich über Unterstützung, offene Türen und freundliche Menschen freuen. So folgt eine Übersicht über die Sammelergebnisse und die geförderten Projekte zu einem späteren Zeitpunkt.