Seitenlogo
Andreas Bender

Strom fließt künftig durch intelligentes Netz in Büchenbeuren

Büchenbeuren. In Büchenbeuren hat Westnetz eine neue digitale Ortsnetzstation aufgestellt. Die Live-Daten ermöglichen einen bedarfsgerechten Netzausbau.
Die neue digitale Ortsnetzstation "Dietrichshöhe" in Büchenbeuren schwebt auf ihren Platz.

Die neue digitale Ortsnetzstation "Dietrichshöhe" in Büchenbeuren schwebt auf ihren Platz.

Bild: Westnetz GmbH, Felix Fahle

Ortsnetzstationen wandeln Mittelspannung in haushaltsübliche Niederspannung um. Digitale Ortsnetzstationen haben die gleiche Funktion, übertragen aber zusätzlich Live-Daten über Mobilfunk oder Glasfaser. So kann Westnetz das Stromnetz in Echtzeit analysieren und regeln. Diese Daten helfen dem Unternehmen dabei, das Netz bedarfsgerecht auszubauen. Darüber hinaus erkennt das smarte System ungewünschte Vorkommnisse wie Stromausfälle besonders schnell: Die Technik unterstützt bei der Eingrenzung von Fehlern im Netz und verkürzt durch die Möglichkeit der Fernsteuerung die Ausfallzeiten.

 

Schon heute sieht Westnetz einen signifikanten Anstieg der Netzbelastung und investiert daher frühzeitig in die Modernisierung der Technik. "In weniger als zehn Jahren werden unsere Netze einer deutlich höheren Belastung ausgesetzt sein", sagt Martin Uebel, Netzplanung bei Westnetz und ergänzt: "Dazu tragen vor allem der Ausbau der Elektromobilität sowie der Einsatz von Wärmepumpen bei. Zusätzlich muss das Netz immer mehr Energie aus Photovoltaikanlagen und weiteren Eigenerzeugungsanlagen dezentral aufnehmen. Um diese Entwicklung aufzufangen, bereiten wir unsere Technik schon heute auf die Zukunft vor. Bisher haben wir im Netzgebiet der Region Rhein-Nahe-Hunsrück bereits 134 digitale Trafostationen in Betrieb genommen."

 

Mit erheblichen Investitionen treibt Westnetz den Ausbau und die Verstärkung des Stromnetzes in den nächsten Jahren deutlich voran. Die Maßnahmen umfassen alle Ebenen des Verteilnetzes, wie die Erweiterung von Umspannwerken, aber auch die Errichtung digitaler Ortsnetzstationen. Damit ist es möglich, die Netze bei unerwarteten Verbrauchsspitzen oder hohen Stromerträgen durch dezentrale Stromerzeugung, wie Photovoltaik- oder Windkraftanlagen, präzise zu steuern. Westnetz nimmt damit als Treiber der Energiewende eine führende Rolle im notwendigen Umbau der Energienetze (in Rheinland-Pfalz) ein.

 

Hintergrund: Das Stromnetz kann man sich wie ein Straßennetz vorstellen: Es gibt Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen. Ebenso teilt sich das Stromnetz in das Hochspannungsnetz (110.000 Volt), das Mittelspannungsnetz (20.000 Volt) und das Niederspannungsnetz (400 Volt) auf. Die unterschiedlichen Netze bedienen verschiedene Abnehmer: das Hochspannungsnetz größere Orte und energieintensive Unternehmen, das Mittelspannungsnetz kleinere Orte und Unternehmen sowie das Niederspannungsnetz einzelne Haushalte und Geschäfte. Umspannwerke und Ortsnetzstationen stellen die Verbindung zwischen den einzelnen Spannungsebenen her - vergleichbar mit Autobahnkreuzen oder Autobahnabfahrten.


Meistgelesen