Andreas Bender

Update: Cyber-Attacke auf IT-Struktur von Schulen im Rhein-Hunsrück-Kreis

Kreis. In den Morgenstunden des 17. Oktober wurde die IT-Infrastruktur der weiterführenden Schulen im Rhein-Hunsrück-Kreis einer professionellen Cyber-Attacke.
In den frühen Morgenstunden des 17. Oktober wurde die IT-Infrastruktur der weiterführenden Schulen im Kreis Opfer einer professionell und äußerst aggressiv ausgeführten Cyber-Attacke.

In den frühen Morgenstunden des 17. Oktober wurde die IT-Infrastruktur der weiterführenden Schulen im Kreis Opfer einer professionell und äußerst aggressiv ausgeführten Cyber-Attacke.

Bild: Pixabay

Die Kreisverwaltung überprüft zusammen mit IT-Experten und externen Dienstleistern unter Hochdruck die bestehende Server-Struktur. Vorrang hat neben der Überprüfung der IT-Sicherheit der schnellstmögliche reguläre Betrieb der wichtigsten Schul-Software. Der Schulbetrieb wird nach den Herbstferien am 30. Oktober planmäßig stattfinden. An den meisten Schulen wird zunächst analog unterrichtet werden.

 

Aufgrund des aktuellen Ermittlungsstandes muss davon ausgegangen werden, dass personenbezogene Daten von Schüler*innen und Lehrkräften aus dem Schulbetrieb im Zuge des Angriffs abgeflossen sind. Ausmaß und Umfang des Angriffes werden weiter ermittelt.

 

Landrat Volker Boch einen Offenen Brief an die betroffenen Eltern, Sorgeberechtigte, Schülerinnen und Schüler sowie an alle Schulleitungen und Lehrkräfte gerichtet, um offene Fragen zu klären. Die Kreisverwaltung steht in einem sehr engen Austausch mit allen weiterführenden Schulen und allen Schulleitungen. Die weiterführenden Schulen sind derzeit eingeschränkt erreichbar.

 

Offener Brief des Landrates

 

Liebe Eltern, liebe Sorgeberechtigte,

liebe Schülerinnen und Schüler,

liebe Schulleitungen und Lehrkräfte,

stellvertretend für die Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück-Kreises wende ich mich heute an Sie und an Euch. Ich möchte vor dem Schulstart am 30. Oktober 2023 zu der erfolgten Cyber-Attacke auf die vom Kreis getragenen, weiterführenden Schulen informieren.

 

Was ist passiert?

In den frühen Morgenstunden des 17. Oktober 2023 wurde die IT-Infrastruktur der weiterführenden Schulen im Kreis Opfer einer professionell und äußerst aggressiv ausgeführten Cyber-Attacke.

 

Was unternimmt die Kreisverwaltung und wie geht es weiter?

Dank eines effizienten Überwachungssystems der Kreisverwaltung wurde der Angriff sehr frühzeitig festgestellt. Die Server der Schulen und die Verbindungen zur IT-Infrastruktur der Schulen wurden konsequent abgeschaltet. Aller Voraussicht nach konnten wir die technischen Auswirkungen durch das bewusste Handeln frühzeitig eindämmen. Dennoch müssen wir aufgrund des aktuellen Ermittlungsstandes derzeit davon ausgehen, dass personenbezogene Daten von Schüler*innen und Lehrkräften aus dem Schulbetrieb im Zuge des Angriffs abgeflossen sind. Sobald wir hierzu weitere Erkenntnisse gewinnen können, werden wir die Betroffenen über die Schulpostfächer entsprechend informieren.

 

Die Kreisverwaltung überprüft aktuell unter Hochdruck die bestehende Server-Struktur. Bei der Aufklärung und Bewältigung des Angriffs können wir auf die kompetente Unterstützung externer IT-Experten zurückgreifen. Auch sind wir im guten Austausch mit den für die Schulen und den Datenschutz zuständigen Landesbehörden. Vorrang hat neben der Überprüfung der IT-Sicherheit der schnellstmögliche reguläre Betrieb der wichtigsten Schul-Software-Programme. Aktuell wird gemeinsam mit den Schulen eine entsprechende Priorisierung vorgenommen. Es wird daran gearbeitet, die wichtigsten Systeme so schnell wie möglich wieder an den Start zu bringen. Wir werden zudem unser ohnehin schon engmaschiges und umfassendes IT-Sicherheitssystem, das Schlimmeres verhindert hat, noch enger ziehen, um das Risiko zukünftiger Attacken weiter zu reduzieren.

 

Was bedeutet das für mich als Schüler*in, Lehrkraft oder Elternteil, Sorgeberechtigte?

Der Schulbetrieb wird nach den Herbstferien in jeder Schule wie gewohnt stattfinden. ÖPNV und Mittagsverpflegung sind uneingeschränkt verfügbar. Wo digitale Inhalte im Unterricht genutzt werden, kann es, ebenso wie bei der digitalen Erreichbarkeit der Schulen, zu Einschränkungen kommen. Wir arbeiten daran, dass die betroffene digitale Infrastruktur schnellstmöglich wieder zur Verfügung steht.

 

Was können Sie, was könnt Ihr tun?

Für Sie und für Euch besteht kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Wir empfehlen aber, als präventive Vorsichtsmaßnahme alle Passwörter auf privaten digitalen Endgeräten, die im WLAN der Schule eingeloggt waren, zurückzusetzen und neue Passwörter anzulegen. Die Kreisverwaltung steht im sehr engen Austausch mit den Schulen, die über den aktuellen Sachstand informiert sind. Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, informieren wir. Für die Schulgemeinschaften sind die Sekretariate der jeweiligen Schule bei Ihren und Euren Fragen erster Ansprechpartner.

 

Eine persönliche Anmerkung.

Als Vater kann ich Ihre und Eure Sorgen sehr gut nachvollziehen. Wir bedauern den Angriff und dessen Auswirkungen sehr und arbeiten mit Hochdruck daran, hier Klarheit herzustellen. Ich hoffe, dass wir diese schwierige Situation gemeinsam schnellstmöglich bewältigen.

 

Ausdrücklich möchte ich mich bei allen Mitarbeitenden der Schulen dafür bedanken, dass sie das engagierte Team der Kreisverwaltung bei der Bearbeitung dieser Thematik intensiv begleiten und unterstützen. Ich danke Ihnen und Euch allen für Ihr und Euer Verständnis – wir tun unser Bestes, um die Folgen dieses Angriffes zu bewältigen. Wir werden Sie und Euch auch weiterhin kontinuierlich informieren!

 

Ihr und Euer

Volker Boch

 

 

 


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