VHS Hunsrück erhält neue Geschäftsstelle
Ein Schulungsraum mit 20 Arbeitsplätzen, ein Gesundheitsraum für rund zwölf Personen, ein Informatikraum mit zwölf Schulungsplätzen und Büroräume für die Mitarbeiterinnen - in einer kleinen Einweihungsfeier wurde die neue Geschäftsstelle der VHS Hunsrück in Kirchberg in der vergangenen Woche offiziell in Betrieb genommen. Kursleitende und Teilnehmende sind begeistert von den hellen Räumen und der tollen Lernumgebung.
"Die Volkshochschule Hunsrück ist erwachsen geworden und ausgezogen!" So begrüßte Bürgermeister Harald Rosenbaum seine Bürgermeisterkollegen, die Mitglieder des gemeinsamen Ausschusses der Verbandsgemeinden Kirchberg, Kastellaun, Hunsrück-Mittelrhein und Simmern-Rheinböllen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstellen und die Verbandsdirektorin des Landesverbandes der Volkshochschulen, Ute Friedrich, in den neuen Räumen.
In seiner Rede ging Rosenbaum auf die Gründungsgeschichte der Volkshochschule Hunsrück ein. Diese hatte ihren Ursprung in einem Ost-West-Integrationsprojekt, dass die Integration von Spätaussiedlern zum Ziel hatte. Es wurde immer deutlicher, wie wichtig dabei eine professionell arbeitende Einrichtung der Erwachsenbildung ist, um die Integration durch sprachliche, kulturelle, gesellschaftspolitische und berufliche Qualifizierung zu fördern. Um diesen anspruchsvollen Bildungsauftrag erfüllen zu können, wurde im Jahr 2000 eine hauptamtlich geführte Volkshochschule Kastellaun-Kirchberg gegründet. Die Initiatoren waren die damaligen Bürgermeister Fritz Frey und Carsten Koppke. Leiterin der Volkshochschule Kastellaun-Kirchberg wurde Ute Friedrich, die zuvor das Integrationsprojekt geleitet hatte. Im Jahr 2003 trat die Verbandsgemeinde Rheinböllen der Volkshochschule bei, die vhs Hunsrück wurde gegründet. In den folgenden Jahren folgten die vhs Simmern (2009) und Emmelshausen (2017). Durch die Fusion der Verbandsgemeinde Emmelshausen und der Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel im Jahr 2020 erweiterte sich das Gebiet der vhs Hunsrück schließlich bis zum Rhein und umfasst mit Ausnahme der Stadt Boppard das Gebiet des Rhein-Hunsrück-Kreises.
Bürgermeister Rosenbaum ist stolz auf die Entwicklungen der VHS. Gerade in Krisenzeiten ist die vhs Hunsrück ein wichtiger Ansprechpartner im Rhein-Hunsrück-Kreis. Die vhs knüpfte an die Erfahrungen des Aussiedlerzuzugs an und beteiligte sich an der Integration der Asylbewerberinnen und Asylbewerber in den Jahren 2015 / 2016, seit dem vergangenen Jahr bietet sie ein großes Sprachkursangebot für die Geflüchteten aus der Ukraine. "Zurzeit nehmen ca. 450 Geflüchtete in den Integrationskursen teil, so viel wie ein Dorf Einwohner hat", stellte Rosenbaum den Vergleich an. Die Organisation und Verwaltung der Vielzahl an Integrationskursen stellt die Kursleiterinnen und Kursleiter und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der vhs vor große Herausforderungen. Er dankte dem vhs-Team für die gute Zusammenarbeit und wünscht weiterhin gutes Gelingen.
Die Leiterin der Volkshochschule Hunsrück, Sandra Mischker, freut sich sehr, dass die Bürgermeister der Verbandsgemeinden und deren Räte der Anmietung der Geschäftsstelle in Kirchberg zugestimmt haben. Sie ist sich der Größe des Gebäudes, des finanziellen Aufwands und der damit verbundenen Verantwortung bewusst und hat schon viele Ideen und Pläne für die Nutzung.
Ute Friedrich, Direktorin des Verbands der Volkshochschulen Rheinland-Pfalz, beglückwünschte die vhs Hunsrück zur neuen Geschäftsstelle. Als ehemalige Leiterin der VHS Hunsrück war eine eigene Geschäftsstelle in Kirchberg mehr als 20 Jahre ihr Traum. Nun geht er in Erfüllung! Sie dankte den Bürgermeistern, dass sie den Mut hatten, in den aktuellen Krisenzeiten einer solchen Investition zuzustimmen und damit der Weiterbildung einen wichtigen Impuls zu geben. Sie wünscht dem Team weiterhin großes Engagement und Freude bei der Arbeit.
Zum Ende der Feierlichkeiten wurde Bürgermeister Harald Rosenbaum als Vorsitzender der VHS Hunsrück von seinem Stellvertreter und Bürgermeisterkollegen Christian Keimer verabschiedet.