Seitenlogo
Andreas Bender

Mit Stecker-Photovoltaik die Stromkosten umweltfreundlich senken

Dichtelbach. Zu einem Vortrag über Balkonkraftwerke konnte Bürgermeister Kevin Keber rund 90 Teilnehmer in der Römerhalle begrüßen.
In einem einstündigen Vortrag erläuterte der Umweltschutz-Ingenieur Ludger Nuphaus die Vorteile und Kosten der kleinen Anlagen. So lassen sich durch die eigene Stromproduktion nicht nur Energiekosten senken, sondern auch Kohlendioxidemissionen vermindern. Somit wird ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. "Die Anlagen, die aus ein oder zwei Solarmodulen und einem speziellen Wechselrichter bestehen, rechnen sich bei den derzeitigen Strompreisen von ca. 35 bis 40 Cent in circa sechs Jahren.

 

In den Wintermonaten sind die Erträge aus den Anlagen zwar eher gering. Aber von Frühling bis Herbst können sie durchaus deutlich zur Stromversorgung im Haushalt beitragen. Besonders die tägliche Grundlast, die zum Beispiel durch Kühlschrank, Router, Telefon, Beleuchtung oder weitere elektrische Geräte gefordert ist, kann an sonnigen Tagen von den Anlagen produziert werden. Das ist besonders für Rentnerinnen und Rentner interessant, die tagsüber daheim sind," erläutert Nuphaus. Er schätzt das Einsparpotenzial bei den Stromkosten auf ca. 100 bis 150 Euro pro Anlage.

 

Wichtig war dem Referenten, dass die Anlagen sturmfest aufgestellt oder an einem Balkon aufgehängt werden. Mieter müssen dafür zuvor eine Zustimmung des Vermieters einholen. Der Anschluss erfolgt in der Praxis zumeist über normale Stecker oder spezielle Einspeisedosen oder durch feste Verkabelung in einer Verteilerdose. "Jeder darf einen Mikrowechselrichter mit maximal 600 Watt Leistung in eine Steckdose einstecken und Strom erzeugen. Dabei darf die gesamte angeschlossene Modulleistung durchaus etwas höher sein", so Nuphaus. Die Kosten der Anlagen sind seit Beginn des Jahres deutlich gesunken. Er beziffert sie mit rund 600 bis 700 Euro bei Anlagen mit 700 bis 800 Watt Modulleistung, inklusive Aufständerung oder Aufhängung. Nuphaus empfiehlt, die Anlagen bei dem örtlichen Stromversorger sowie bei der Bundesnetzagentur im sogenannten Marktstammdatenregister anzumelden.

 

"Erwerben lassen sich die Anlagen am besten bei Anbietern in der Region, die neben guter Qualität und Beratung auch Möglichkeiten zur Befestigung anbieten. Anbieter von Komplettanlagen finden sich über ein Anzeigenportal zum Beispiel in Kastellaun oder in Waldalgesheim. So bleibt die Wertschöpfung in der Region und teure Versandkosten werden gespart", stellt Nuphaus fest. In einer abschließenden Fragerunde konnten die Zuhöher weitere Fachfragen klären und eigene Erfahrungen mit Stecker-PV-Anlagen darstellen. Für den engagierten Vortrag bedankte sich Keber mit einem Weinpräsent bei dem Vortragenden. Organisiert wurde die Veranstaltung durch die Ortsgemeinde Dichtelbach und der Technischen Hochschule Bingen.


Meistgelesen