Nico Lautwein

70 Stolpersteine erinnern an das Unrecht der Zwangssterilisation 

Trier. In Trier wurde der größte Gedenkort für zwangssterilisierte NS-Opfer vollendet. 70 Stolpersteine erinnern an das Unrecht. Jugendliche würdigen die Opfer bei einer bewegenden Zeremonie.
Nach der Verlegung wurden die letzten Stolpersteine vor dem Helenenhaus in der Innenstadt von den Projektbeteiligten mit Rosen geschmückt.

Nach der Verlegung wurden die letzten Stolpersteine vor dem Helenenhaus in der Innenstadt von den Projektbeteiligten mit Rosen geschmückt.

Bild: Presseamt Trier

2018 wurden die ersten zehn Stolpersteine vor dem Helenenhaus in der Trierer Innenstadt, dem früheren Internat der Taustummenanstalt, verlegt. Seitdem gab es weitere Verlegungen, sodass bereits 70 Stolpersteine an Schülerinnen und Schüler der früheren Provinzial-Taubstummenschule und deren Zwangssterilisation in der NS-Zeit erinnern. Jetzt wurde die Aktion im Auftrag der Stadt abgeschlossen. Der Künstler Gunter Deming verlegte in Kooperation mit dem Kulturverein Kürenz die letzten 20 Stolpersteine. 

Vollendung des größten Trierer Gedenkorts

Damit ist der größte Trierer Gedenkort für zwangssterilisierte Opfer der NS-Herrschaft vollendet. Er steht unter der Schirmherrschaft der Vereinigten Hospitien in Trier, zu denen das Helenenhaus-Gebäude gehört. Jugendliche von der Wilhelm-Cüppers-Schule als Nachfolge-Einrichtung würdigten die Opfer: Sie lasen Namen, Daten sowie Texte vor, darunter „Des Unschuldigen Schuld“ von Gerty Spies. Viele Gäste, darunter Kulturdezernent Markus Nöhl, Dr. Yvonne Russel und Tobias Reiland (Geschäfts-führung Vereinigte Hospitien) sowie eine Vertreterin der Katholischen Gehörlosengemeinde des Bistums waren vor Ort. Für Nöhl ist die Zwangssterilisation „ein Unrecht, welches wir nicht vergessen sollten“. Die Jugendlichen der Cüppers-Schule hatten sich bereits seit einigen Wochen auf die Verlegung vorbereitet.

Quelle: Stadt Trier


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