Die Angestellten der Deutschen Bahn haben am Montagmorgen in der ganzen Republik gestreikt. Der Fernverkehr war in ganz Deutschland komplett eingestellt. Auch der Nahverkehr war betroffen. Am Trierer Hauptbahnhof ging zwischenzeitlich nichts mehr.
Zwischen 5 und 9 Uhr legten die Beschäftigten ihre Arbeit nieder, um für bessere Arbeitsbedingungen zu streiken. In Trier begannen die Proteste erst ab 6 Uhr und verursachten massive Fahrausfälle, sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr in der ganzen Region.
Abbruch der Tarifgespräche
Auslöser war der Abbruch der Tarifgespräche mit dem Bahn-Management. Am Samstag waren die Parteien ohne ein Ergebnis auseinandergegangen. Die Gewerkschaft EVG fordert 7,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Außerdem wollen sie ein Wahlmodel, das den Arbeitnehmer entscheiden lässt, ob er lieber mehr Geld, mehr Urlaub oder mehr Freizeit möchte. Die Deutsch Bahn bietet jedoch nur 5,1 Prozent bei einer Laufzeit von 29 Monaten. "Berücksichtigt man die Inflation, ist das allerdings nicht lohnenswert", sagt Lola Hort, Gewerkschaftssekretärin aus Mainz, die für Rheinland-Pfalz zuständig ist. Auch eine umfangreichere betriebliche Altersvorsorge wünschen sich die Streikenden, damit sie im Alter besser abgesichert sind.
Bahnreisende zeigen sich solidarisch
Etwa 40 bis 50 Menschen haben am Hauptbahnhof in Trier gestreikt. Während der Kundgebung gegen 8 Uhr behielt die Polizei die Lage im Auge. Die meisten Bahnreisenden zeigten sich solidarisch mit den Beschäftigten. Nach der Kundgebung fanden weitere Diskussionen im oberen Stockwerk des Gebäudes statt. Lola Hort, die diese Gespräche begleitet, erhofft sich mehr Verständnis für die Belange der Arbeitnehmer: "Sie versuchen alles, damit die Kunden zufrieden sind. Doch die Deutsche Bahn spart an zu vielen Enden und schafft dadurch schlechte Bedingungen. Das ist nicht die Schuld der Arbeitnehmer und daher sollten Kunden ihre Beschwerden direkt an die Deutsche Bahn richten."
Gegen 9.45 Uhr wurden die Streiks beendet. Reisende müssen aber damit rechnen, dass es noch den ganzen Tag zu Verspätungen und Zugausfällen kommen wird.
JU