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Die Porta kommt unter's Baugerüst: Westfassade wird saniert

Die Westfassade der Porta Nigra wird saniert. Ziel ist, die Verkehrssicherheit vor allem in dem viel frequentierten Bereich des Haupteingangs weiterhin sicher zu stellen. Eingerüstet wird lediglich die Nordwestflanke der Porta zum Simeonstift hin, ohne die stadtauswärts gerichtete Rundung. Das Gerüst wird am 24. April aufgestellt, die Arbeiten beginnen Mitte Mai und sollen bis Herbst 2018 dauern. Das Land investiertrund 250.000 Euro.

Im Vorgriff auf die geplante Gesamtsanierung des zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden römischen Stadttors werden die Arbeiten an der Westfassade vorgezogen, nachdem sich im Herbst 2016 der Handlungsbedarf für diesen Bereich bestätigt hat. Das teilen der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB) und die Generaldirektion Kulturelles ErbeRheinland-Pfalz (GDKE) mit.

Lose Mörtestücke an Fassade

Bereits bei der jährlichen Gesamtinspektion per Hubarbeitsbühne im Frühjahr 2016 wurden an der Westfassade zahlreiche lose Zementmörtelstücke entfernt. Die aktualisierte Schadenskartierung ergab dann, dass die Schäden dort besonders ausgeprägt sind. Ursprünglich war das Stadttor des römischen Trier aus dem 2. Jahrhundert ohne Verfugungenerrichtet worden, die Sandsteinquader waren in den Horizontalschichten mit Eisenklammern aneinander befestigt. Die sich jetzt lösenden Verfugungen stammen aus Renovierungen vergangener Jahrzehnte. Darüber hinaus wurde gegenüber der vier Jahre zuvor durchgeführten Untersuchungeine fortschreitende Erosion an der Sandsteinoberfläche festgestellt.

Optischer Eindruck soll erhalten bleiben

Bei der Restaurierung werden unter anderem schadhafte Zementfugen ausgebaut und, wo erforderlich, mit Kalkmörtel neu verfugt. Die Steinoberfläche wird mit verschiedenen Methoden gereinigt, unter anderem mit Heißdampf-, Partikelstrahl- und Laserverfahren. Hauptsächlich sollen die schwarzen Krusten auf der Sandsteinoberfläche reduziert werden, jedoch so, dass deroptische Eindruck erhalten bleibt, dem die Porta Nigra (Schwarzes Tor) ihren Namen verdankt. Die schwarze Kruste ist übrigens schon im Mittelalter nachgewiesen und nicht nur Folge derneuzeitlichen Luftverschmutzung. Die dadurch entstandene Oberflächenverdichtung ist Ursache für viele Schadenprozesse am Sandstein: Abbrüche, Abplatzungen, Ausbrüche. An diesen Fehlstellenschreitet die Verwitterung besonders stark fort. Des Weiteren wird der Bewuchs aus Moosen und Flechten entfernt. Auch werden Natursteinarbeitendurchgeführt. Dabei werden lockere Teile befestigt und schadhafte Steine teilweise gegenpassgenau bearbeitete Ersatzsteine sogenannte Vierungen ausgetauscht. Ein detaillierter Restaurierungsplan, der mit den Denkmalschutzfachbehörden abgesprochen wurde, liegt vor. "Es freut mich, dass der Landesbetrieb mit seiner Niederlassung in Trier dieses Projekt hochprofessionell unter Einbindung der fachlichen Gremien betreut und in bestem Einvernehmen mit uns agiert", sagt Thomas Metz, Generaldirektor Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz.

Porta zu jeder Zeit zugänglich

Das 30 Meter hohe Gerüst muss auf dem nur vier Meter breiten Streifen zwischen Simeonstiftund Porta Nigra aufgebaut werden. Zudem darf es aus Denkmalschutzgründen weder an der Porta- oder Stift-Fassade noch an der zwischen Porta und Simeonstift erhalten gebliebenen historischen Stadtmauer angedübelt werden. Stattdessen sind Verankerungen mit Gegengewichten durch die Fensteröffnungen der Porta geplant. Die Restauratoren gelangen vom städtischen Grünstreifen an der Nordallee auf das Gerüst sowie mittels einer Gerüsttreppe über die Stadtmauer. Der Durchgang zwischen Simeonstift und Porta-Westturm zum Haupteingang der Porta ist während der Auf- und Abbauphase des Gerüsts nicht möglich; erst wenn die Passage mit einem Schutzdach überbaut ist, kann der gewohnte Weg wieder geöffnet werden. Zwischenzeitlich wird auf der innerstädtischen Seite vor dem Ostturm mit Apsis ein provisorisches Kassenhäuschen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) aufgestelltund die Besucher werden über den Eingang im Ostturm geführt. "Die Porta Nigra ist zu jederZeit sicher zugänglich - das ist uns wichtig", sagt Dr. Christoph Thein, Leiter der Trierer Niederlassungsleiter des Landesbetriebs LBB, der im Auftrag des Landes die Sanierung steuert. "Die Besucher müssen lediglich für die nächsten eineinhalb Jahre eine optische Einschränkung durch das an der Westseite aufgestellte Gerüst hinnehmen - da kommen wir leider nicht drum herum."

Hintergrund

Die Gesamtsanierung der Porta Nigra ist Bestandteil des "Managementplan Bauen" für die römischen UNESCO-Welterbestätten in Trier. Bis Ende 2017 soll die Bedarfsplanung erfolgen undeine Bauunterlage über die erforderlichen Maßnahmen erstellt werden, die dann von 2020 an inmehreren Phasen umgesetzt werden könnten. Grundlage hierfür bildet eine Bestands- undSchadensaufnahme für 1,2 Millionen Euro, die ab 2012 bis Ende 2015 erarbeitet wurde.


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