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Es war einmal... Peter Krisam

Stadtansichten und Portraits in klaren Formen mit einer ruhigen Ausstrahlung waren die Parademotive des Trierer Künstlers Peter Krisam. Sein Nachlass ist seit 2013 im Stadtmuseum Simeonstift zu sehen.

Peter Krisam, Sohn eines Obst- und Südfrüchtehändlers, hatte eine große Leidenschaft: Die Kunst. Dieser ging er zielstrebig nach, zuerst mit der Lehre als Anstreicher, dem Besuch der Handwerker -und Kunstgewerbeschule, einem Volontariat bei einem Dekorationsmaler und schließlich einem Studium an der staatlichen Kunstgewerbeschule in München. In der repressiven Zeit der NS-Diktatur schaffte es der parteilose Künstler seinen Lebensunterhalt mit Aufträgen und Ausstellungen zu bestreiten. Was Krisam besonders reizte, waren topographische Ansichten. Zum einen politisch unverfänglich und zum anderen gut zu verkaufen, zeichnete er mehrere Serien von Ansichten, was 1942 durch seinen Kriegseinzug und die prägende sechsmonatige amerikanische Kriegsgefangenschaft 1945 unterbrochen wurde. Danach betätigte er sich bis zu seiner Pensionierung 1966 als Lehrer in der von ihm vormals besuchten Werkkunstschule. Seine Kunst und sein Vergessen Krisams Werke zeichnen sich durch eindeutige Konturen, klare Formen ohne viel Dekor und ruhige Szenen aus. Stilistisch ist er dem"»Expressiven Realismus" zuzuordnen. Einer Kunstrichtung, die außerhalb der herkömmlichen Stile liegt. Seine figürlichen Darstellungen, zu denen er sich in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts auch reichlich Inspiration in Frankreich besorgte, trafen allerdings nicht mehr den Nerv der Zeit. Für längere Zeit befand sich Krisam außerhalb des Ausstellungsgeschehens. Wiederentdeckung in den Achtzigern 1980 erhielt Krisam für sein Lebenswerk von der Stadt Trier den renommierten Ramboux-Preis. Als Anerkennung seiner künstlerischen Tätigkeit wurden etwa 100 Werke im Stadtmuseum Simeonstift ausgestellt. Die überwiegenden Darstellungen von Stadtansichten komplettierten 2001 figürliche Motive aus den 30er Jahren. Doch das bekam der Künstler nicht mehr mit. Im November 1985 verstarb er in Trier. 2013 und 2014 erhielt das Stadtmuseum vom Sohn des Malers eine Schenkung von 83 Gemälden, was die Aufmerksamkeit auf die Kunst Peter Krisams neu entfachte. SF


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