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"Fahr hin und werd' glücklich"

Die freie WochenSpiegel-Redakteurin Angelika Koch hat sich quer durch die gesamte Eifel auf die Socken gemacht. Ihr Ziel: 80 Orte, an denen man auf die eine oder andere Weise glücklich sein kann.

Glückserlebnisse suchen viele Menschen in der Ferne. Und wenn es nicht der exotische Südseestrand sein kann, dann doch wenigstens die Liege am Hotelpool auf Mallorca. Dass es ganz anders und viel näher geht, zeigt eine Reiseführerreihe im Düsseldorfer Droste-Verlag, die "Glücksorte" in ausgewählten deutschen Landschaften vorstellt. Glaubt man dem Verlag, gibt es solche besonderen Stätten sogar im Ruhrgebiet oder am Niederrhein. Und – weniger verwunderlich – in der Eifel. Doch um solche unverwechselbaren, glücksverheißenden Orte ausfindig zu machen, braucht der Verlag Menschen, die eine Landschaft so gut kennen wie ihre Westentasche. Schließlich liegt das neu zu entdeckende Glück nicht an jeder Straßenecke. Was liegt also näher als eine Journalistin des WochenSpiegels damit zu beauftragen?

Die Heimat von einer anderen Seite entdecken

Angelika Koch hatte den Sommer 2017 lang Zeit, in der Eifel zwischen Monschau und Cochem, zwischen Wittlich und Ahrweiler auf die Suche zu gehen… und dabei auch "alte Bekannte" wiederzuentdecken, die ihr auf den Recherchen zu den verschiedensten WochenSpiegel-Themen bereits begegneten und die einen zweiten Blick wert sind. Wie zum Beispiel das Laufelder Puppenmuseum, die Sherry-Manufaktur in Klausen oder die Klostermühle Springiersbach. Denn der frisch erschienene Reiseführer "Glücksorte in der Eifel. Fahr hin und werd glücklich" ist nicht nur eine neue Sammlung von Insider-Tipps für erfahrene Eifeltouristen, sondern auch für Einheimische ein geeigneter Begleiter, um die Heimat von einer anderen Seite zu entdecken.

"In der Eifel kann man an jeder Ecke glücklich sein"

"Das spannendste Rechercheergebnis für mich war, zu spüren, dass man in der Eifel buchstäblich an jeder Ecke glücklich sein kann", sagt die Autorin, die seit 30 Jahren in der Region lebt und schon dachte, jeden Straßenkilometer und jede Attraktion in- und auswendig zu kennen. "Die Ausgangsfrage 'Was macht glücklich?' ist etwas ganz anderes als die übliche Frage, welche Sehenswürdigkeit man auf der touristischen Pflichtliste tunlichst abgehakt haben sollte." So sind zwar einige typische Eifel-Highlights wie der Rursee, die Maare oder der Nürburgring mit von der Partie, schließlich kann man auch dort auf seine Weise glücklich sein. Das Gros der Glücksorte ist jedoch stiller, versteckter und darum umso einzigartiger. Und manche vermeintlich bekannten Orte erfahren einen anderen, nicht alltäglichen Blick mit mehr Zeit für das Wesentliche. Da gibt es eine verwunschene Grotte, eine winzige Bushaltestelle als Museum oder das eine oder andere Künstleratelier, das abseits des Mainstream Fantasien entfesselt, den Lernort Bauernhof mit glücklichen Tieren…

"Dagegen haben Stimmungstiefs keine Chance"

"Besonders verblüfft hat mich ein Tipp, den ich von einer alten Frau bekommen hatte: eine riesige knorrige Eiche mit prächtigen Ästen fast bis hinunter zum Boden, darunter eine Bank und ein Tisch, sodass man perfekt geschützt ist, wenn man dort sitzt, und die Welt draußen bleibt", schildert Koch ein Reiseerlebnis. "Der Baum steht nur etwa 200 Meter abseits einer Straße, auf der ich in all den Jahren schon Tausende Male gefahren bin. Ich habe die Eiche nie vorher wahrgenommen. Und jetzt denke ich jedes Mal, wenn ich wieder da entlangkomme: Wie schön, einer meiner Glücksorte! Dagegen haben Stimmungstiefs keine Chance."

Info

  • "Glücksorte in der Eifel" von Angelika Koch ist im Droste Verlag erschienen und kostet 14,99 Euro. ISBN: 978-3-7700-2015-7
RED


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