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Auto-, Handy-, Müll-, Medien- oder Zucker-Stopp: Der bewusste Verzicht kann etwas Klärendes, Heilsames oder vielleicht sogar Befreiendes haben. Der WochenSpiegel hat die spannendsten Ideen zusammengetragen.
Foto: Neumann
Alle großen Religionen kennen Zeiten des Fastens. In unserer heutigen Überfluss-Gesellschaft ist das eigentlich ein völlig widersprüchlicher Gedanke. Denn Fasten bedeutet Verzicht.
Thema in allen Kulturen
Die Hindus und die Buddhisten kennen das Fasten als Ausdruck der Religiösität und der Innerlichkeit. Die Juden fasten während des Jom Kippur, einer "von Gott selbst vorgegebenen Fastenzeit«. Im muslimischen Glauben wird während des Ramadan einen ganzen Monat lang gefastet. Gemäß Koran ist das etwa 30-tägige Fasten eine der fünf Säulen des Islam und damit für alle muslimischen Männer und Frauen jenseits der Pubertät eine absolut verbindliche Glaubenspflicht. Unter den Christen kennen die katholische und die orthodoxe Kirche die 40-tägige Fastenzeit von Aschermittwoch bis Gründonnerstag. Selbst Mahatma Gandhi sah einen Sinn im Fasten, so sagte er einst: »Die Fastenzeiten sind Teil meines Wesens. Ich kann auf sie ebensowenig verzichten wie auf meine Augen. Was die Augen für die äußere Welt sind, das ist das Fasten für die innere."
Innere Reinigung
Nach dem Fasten fühlt man sich wie neugeboren. Auch bietet das Fasten eine gute Gelegenheit, fest eingefahrene Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und umzustellen. Fasten kann bei vielen Krankheiten Linderung oder Heilung bringen. Wir alle sind vielen Einflüssen und Reizen ausgesetzt und werden ständig mit Informationen überflutet. Fasten bedeutet, einmal innezuhalten, freiwillig zu verzichten, um Ruhe einkehren zu lassen.
Selbstversuch
Die WochenSpiegel-Redakteurinnen Claudia Neumann und Andrea Fischer werden deshalb selbst ausprobieren, wie sich Fasten und Entgiften auf das Wohlbefinden auswirken und in einem Online-Tagebuch darüber berichten. Zum Online-Tagebuch geht es hier.
Gewinnspiel
Fastenzeit einlegen, Lebensqualität steigern: Wir verlosen Bücher, die zeigen, wie‘s geht: Zum Gewinnspiel geht es hier.
Fasten mal anders: Zehn Ideen zum sinnvollen Entsagen
1. Sucht-Fasten: Einfach mal auf Nikotin und Alkohol verzichten wirkt Wunder!
2. Täglich entrümpeln: Brauche ich all das Gerümpel und den Ballast in meinen Schränken? Nein? In einer "Free your stuff"-Gruppe findet sich sicher ein dankbarer Abnehmer!
3. Smartphone ausschalten: Aus den sozialen Netzwerken ausklinken und nicht ständig erreichbar sein. Eingesparte Zeit und Freiheit genießen.
4. Autofasten: www.autofasten.de
5. Medien-Ferien: Fernseher aus! Radio aus! Internetstecker ziehen. Stille genießen, Buch lesen!
6. Müll vermeiden: Um Plastik einen großen Bogen machen: Joghurt im Glas, Gemüse auf dem Markt kaufen. Stoff-Einkaufstasche anschaffen.
7. Dinner Cancelling: Der Verzicht aufs Abendessen soll neben dem schlank machenden auch einen Anti-Aging-Effekt haben.
8. Keine Fertigprodukte: Statt Tiefkühlpizza und Instantsuppe: Frisch selber machen!
9. Zucker-Stopp: Der Süchtigmacher versteckt sich in vielen Produkten.
10. Achtsamkeit üben: Versuchen, stressfrei ganz im Hier und Jetzt zu leben.