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Frauen-WM gestartet: Handball-Welt schaut auf Trier

Simply wunderbar! Die 23. Handball-Weltmeisterschaft der Frauen hat begonnen – und Trier begeistert: Am ersten Spieltag der Vorrundengruppe A, welche vom 2. bis 8. Dezember in Trier ausgetragen wird (insgesamt 15 Spiele), bildeten 8.500 Zuschauer einen würdigen Rahmen für den WM-Start in der ältesten Stadt Deutschlands. Trier ist als Spielort der Handball-Weltmeisterschaft ebenso dabei wie Bietigheim-Bissingen, Oldenburg, Leipzig, Magdeburg und Hamburg.

Von Vinzenz Anton Zwar waren schon mal mehr Zuschauer in der 2003 eingeweihten Trierer Arena, aber noch nie mehr Journalisten: 95 Medienvertreter aus sechs Ländern wollen sich das Handball-Spektakel in Trier nicht entgehen lassen. Auch für die Sportstadt Trier eine bedeutende Woche, da erstmals in der Trierer Sportgeschichte das größte Turnier einer olympischen Disziplin in Trier ausgetragen wird.

Über 16.000 Tickets verkauft

Insgesamt sind die Veranstalter mit dem Ticket-Interesse sehr zufrieden: So wurden bis Samstagvormittag für die Turnierwoche circa 16.500 Tickets abgesetzt. Die Eröffnungspartie zwischen Rumänien und Paraguay (Mittags-Session) wollten 2.369 Zuschauer sehen. Etwa 500 Fans verpassten den Anpfiff des japanischen Schiedsrichtergespanns, da sich vor der Arena aufgrund von Sicherheitskontrollen lange Schlangen gebildet hatten. Darauf reagierte das Organisationsteam der Arena und startete den Einlass zur Abend-Session je 90 Minuten vor Spielbeginn (zuvor 60 Minuten).

Rumänien besiegt Parayuay mit 29:17

In der ersten Trierer WM-Partie  stand Cristina-Georgina Neagu besonders im Blickpunkt: Die 29-jährige Rumänin wurde bereits dreimal als Welthandballerin ausgezeichnet (2010, 2015 und 2016). Die Rückraumspielerin ist der Dreh- und Angelpunkt des Teams und führte Rumänien 2015 zu WM-Bronze.
Das erste Tor erzielte jedoch die Rumänin Anamaria Geiger nach 49 Sekunden – zum großen Jubel von 100 mitgereisten rumänischen Fans, die tolle WM-Stimmung entfachten. Paraguay war klarer Außenseiter und konnte Rumänien zu keinem Zeitpunkt gefährlich werden. So zog Rumänien nach 15 Minuten durch das erste Tor von Neagu auf 8:3 davon. Sinnbild für die in allen Belangen unterlegenen Damen aus Paraguay war die 22. Minute, als Ramona Martinez Forcado einen Tempo-Gegenstoß starten wollte, den Ball aber einer Gegnerin in die Arme warf, die ihrerseits zum 12:5 traf. So ging Rumänien mit einer 16:7-Führung in die Pause. Auch in Hälfte zwei spielte Rumänien cleverer und kam aus dem Rückraum zu vielen einfachen Toren. Begünstigt wurde dies durch den Größenvorteil, da bei Paraguay einige Spielerinnen nur gut 1,60 Meter groß sind. Welthandballerin Neagu kam zwar selbst auf "nur" drei Tore bei sieben Versuchen, setzte ihre Mitspielerinnen aber oft geschickt in Szene. Am Ende bejubelten die Rumäninnen einen verdienten 29:17-Erfolg.

Florina-Cristina Florianu ist Spielerin des Spiels

Sieger-Trainer Ambros Jose Martin Cedres zeigte sich auf der Pressekonferenz zufrieden mit dem Auftakterfolg seiner Damen: "Wir sind glücklich über den Sieg und haben unsere Aufgabe gut erfüllt. Das erste Spiel ist nie leicht, zumal Paraguay eine ähnliche Spielweise hat wie Spanien – sehr unangenehm! Daher bin ich mit dem Sieg zufrieden und erwarte morgen wieder eine gute Leistung gegen Slowenien." Zur Spielerin des Spiels wurde die Rumänin Florina-Cristina Florianu gewählt, die von der großen rumänischen Fangemeinde überrascht war: "Im ersten Spiel gleich von so einer lautstarken Truppe unterstützt zu werden war toll. Es war eine harte Partie, aber jetzt haben wir den ersten Schritt erreicht."

Große Überraschung in Gruppe A – Frankreich stolpert

Der große Favorit Frankreich stolperte im ersten WM-Spiel gegen Slowenien und verlor überraschend mit 23:24 (10:13). Der Olympia-Zweite aus dem Nachbarland hat jedoch morgen die Chance auf den ersten Sieg – die Partie zwischen Frankreich und Angola beginnt um 18 Uhr. Angola ist das Maß aller Dinge im afrikanischen Frauenhandball – jedoch war Spanien am Abend beim 24:28 eine Nummer zu groß.

Deutsche Damen mit Auftakterfolg

Die deutschen Handball-Damen sind mit einem 28:15-Erfolg gegen Kamerun in die Heim-WM gestartet. Getrübt wurde der Auftaktsieg durch einen Kreuzbandriss von Rückraum-Ass Kim Naidzinavicius, die verletzugsbedingt frühzeitig vom Feld musste und länger ausfällt. Am morgigen Sonntag bestreiten die DHB-Damen ihre nächste Partie gegen Korea (20.30 Uhr).

Statistik Samstag, 2. Dezember:

14 Uhr: Rumänien – Paraguay 29:17 (16:7)
18 Uhr: Frankreich – Slowenien 23:24 (10:13)
20.30 Uhr: Spanien – Angola 28:24

Info Spiele Sonntag, 3. Dezember:

14 Uhr: Slowenien – Rumänien
18 Uhr: Angola – Frankreich
20.30 Uhr: Paraguay – Spanien

Ausblick Sonntagsspiele:

Der zweite Spieltag der Vorrundengruppe A in der Arena Trier beginnt in der Mittagssession mit einer interessanten Partie zwischen Slowenien und Rumänien, da beide Teams am Vortag gewinnen konnten und daher mit viel Selbstvertrauen in die Partie gehen werden. Angeführt von der dreimaligen Welthandballerin Neagu und den etwa 100 mitgereisten Fans hat Rumänien gute Chancen sich durchzusetzen, da es Slowenien noch an Erfahrung fehlt. Erst zum fünften Mal überhaupt ist Slowenien bei einer Weltmeisterschaft dabei.

Frankreich steht im Spiel gegen Angola bereits unter Druck, will man die hoch gesteckten Ziele nicht aus den Augen verlieren. Daher muss für das vom Metzer Erfolgstrainer Olivier Krumbholz geführte Team gegen den zwölfmaligen Afrikameister ein Sieg her.

Ab 20.30 Uhr ist Spanien klarer Favorit gegen Paraguay. Nach dem Doppelspieltag am Wochenende haben sich die Teams einen Tag Ruhe verdient, bevor es am Dienstag weiter geht.

Weitere Spieltage sind Dienstag, Donnerstag und Freitag – Anpfiff ist jeweils um 14 Uhr, 18 Uhr und 20.30 Uhr. Tickets und aktuelle Informationen finden Sie hier.


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