

Die Deutsche Bahn erneuert in den Sommerferien die technischen Anlagen an den Bahnübergängen in Euren (Eisenbahnstraße) und Zewen (Kantstraße). Ab Montag, 24. Juli, sind beide für den Fahrzeugverkehr gesperrt und machen weiträumige Umleitungen nötig. Zeitgleich beginnt die Niederlassung West der Autobahn GmbH mit einer umfangreichen, mehrjährigen Streckenerneuerung auf der A 64, die ebenfalls Auswirkungen auf den Verkehr auf der westlichen Moselseite haben dürfte.
Dass neben der bis November 2024 durch den Neubau der Eisenbahnüberführung gekappten Zufahrt von der Römerbrücke her jetzt das Linksabbiegen vom Martinerfeld in die Hornstraße die Zufahrt des Trierer Westen durch eine massive Barriere zusätzlich verhindert, hat bei unseren Lesern auf Facebook für Unmut gesorgt.
Schikane für die Grenzpendler?
»Besser planen kann man nicht«, machte eine Userin ihrem Ärger Luft. Eine Freundin würde dann eben zum Einkaufen in einen anderen Stadtteil ausweichen, um die Umwege und dem Stau zu entgehen, schreibt eine andere. »Erstaunlich, dass derlei Bauarbeiten grundsätzlich immer zusammenfallen mit anderen groß angelegten Bauprojekten, die seit langem geplant sind. Ist das als Schikane für die Grenzpendler zu verstehen?« fragt ein User. Und fahren in den nächsten Wochen überhaupt noch Busse durch Zewen und Euren?
Wir haben bei der Stadt Trier nachgefragt:
Gab es früher die Möglichkeit, vom Martinerfeld links in die Hornstraße abzubiegen und wann wurde dies geändert?
Das Linksabbiegen war früher nicht untersagt. Kurz nach Beginn der Bauarbeiten an der Bahnüberführung im Mai 2023 wurde das Linksabbiegen auch auf Wunsch des Ortsbeirats Trier-West/Pallien zunächst mit einer entsprechenden Beschilderung und Fahrbahnmarkierung verboten, da sich gezeigt hatte, dass das Martinerfeld verstärkt als Ausweichroute in Richtung Hornstraße genutzt wird, die Autos sich infolgedessen immer öfter über den Bahnübergang zurückstauten und somit die Verkehrssicherheit an dem Knotenpunkt nicht mehr gegeben war. Die jetzige Situation mit den provisorischen Sperren wird bis Mitte 2024 Bestand haben. Dann wird der Bahnübergang Martinerfeld seitens der Bahn erneuert. Nach Abschluss der dieser Maßnahme ist ein Linksabbiegen aus dem Martinerfeld in die Hornstraße generell nicht mehr möglich, damit die zügige Räumung des Bahnübergangs durch den KfZ-Verkehr jederzeit gewährleistet ist.
Wie wurde festgestellt, dass viele Autofahrer hier verbotswidrig abgebogen sind?
Zu den verstärkten Problemen an der Kreuzung gab es unter anderem Hinweise von Anwohnern. Daraufhin hatten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung die Situation mehrfach vor Ort beobachtet. Dabei zeigte sich, dass der Verkehrsfluss an dem Knotenpunkt durch die zahlreichen Linksabbieger aus dem Martinerfeld in die Hornstraße sehr stark behindert wurde. Zeitweise konnte der Verkehr aus der Hornstraße nicht mehr abfließen, auch der Geradeausverkehr aus der Kölner Straße wurde ausgebremst. Es gab in der Folge auch eine Polizeikontrolle, bei der einzelne Verkehrsteilnehmer über ihr Fehlverhalten belehrt wurden.
Da diese Kreuzung ein wichtiger Knotenpunkt ist - wäre nicht eine temporäre Ampel für die Dauer der Großbaustelle im Trierer Westen eine Option gewesen?
Da auch der Güterzugverkehr von einer Ampelschaltung betroffen wäre, müsste diese mit den technischen Anlagen am Bahnübergang gekoppelt werden. Dies ist jedoch mit einer provisorischen Baustellenampel nicht möglich bzw. erst nach der für 2024 geplanten Erneuerung der Bahnübergangstechnik.
Was hat die Errichtung von Leitwand und Pollern gekostet?
Eine Kostenabrechnung liegt derzeit noch nicht vor. Die Maßnahme wird im Rahmen des Budgets für die Erneuerung der Bahnüberführung finanziert.
In die Zeit der Bauarbeiten der Eisenbahnüberführung am westlichen Römerbrückenkopf fallen auch die Sperrungen der beiden Bahnübergänge in Euren und Zewen sowie der Beginn der Bauarbeiten an der A64. Wie wurden diese Baumaßnahmen untereinander koordiniert?
Die Bauarbeiten zur Erneuerung der Eisenbahnüberführung und der zugehörigen Straßenrampen werden bis in das Jahr 2025 dauern. Ein wichtiges Zwischenziel ist der Dezember 2024: Zu diesen Datum soll der Personenverkehr auf der Trierer Eisenbahn-Weststrecke wiederaufgenommen werden. Die Arbeiten müssen dann soweit fortgeschritten sein, dass ein regelmäßiger täglicher Zugverkehr wieder möglich ist. Auf dieses Datum hin wurde der Bauzeitenplan ausgerichtet, sodass ein späterer Baubeginn als Mai 2023 ausgeschlossen war. Alle drei genannten Bauprojekte sind dringlich. Würde man die Sperrungen zeitlich hintereinander abwickeln, ergäbe sich eine sehr große Verzögerung.
Fahren während der Bauarbeiten an den Bahnübergängen Euren und Zewen noch Busse durch die beiden Stadtteile?
Die Stadtwerke teilen Folgendes mit: Wegen Bauarbeiten an den Bahnübergängen in Euren und Zewen werden die Stadtbusse von Samstag, 22. Juli, bis einschließlich Montag, 4. September, wie folgt umgeleitet.
In Euren werden die Busse der Linie 2 mit Ziel Zewen Friedhof sowie die Busse der Linie 81 in Richtung Igel ab der Haltestelle Spirostraße über Im Speyer und Luxemburger Straße umgeleitet. Die Rückfahrt in Richtung Innenstadt erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Im genannten Zeitraum werden die Haltestellen Lenus-Mars-Straße, Ludwig-Steinbach-Straße und Hontheimstraße aufgehoben und an die Haltstellen Eisenbahnstraße und Spirostraße verlegt.
In Zewen fahren die Busse der Linie 2 in Richtung Zewen Friedhof bis zur Haltestelle Monaiser Straße die normale Route. Danach werden sie über Im Siebenborn zu einer Ersatzhaltestelle geleitet, wo die Linie endet und wieder in Richtung Innenstadt startet. Die Busse der Linien 3 und 81 mit Ziel Igel fahren die gewohnte Strecke bis zur Ersatzhaltestelle Kantstraße und werden dann über die B49 umgeleitet. Während der Baumaßnahme werden die Haltestellen Zewen Friedhof, Waldstraße, Fröbelstraße, Martinstraße, Kanzelstraße und Wasserbilliger Straße aufgehoben und an die Ersatzhaltestellen Martinstraße, Kantstraße und Im Siebenborn verlegt.
Bei Fragen steht Ihnen unser Team im SWT-Stadtbus-Center an der Treviris-Passage oder telefonisch unter 0651 71 72 73 gerne zur Verfügung.
Gab es zu den Bauarbeiten und Straßensperrungen Rückmeldungen von den Händlern und Gewerbetreibenden bzw. Anwohnern in den betroffenen Stadtteilen?
Bisher liegen der Stadt keine schriftlichen Beschwerden vor. Nach einem Hinweis wurde die Beschilderung zum DM-Markt in der Hornstraße verbessert. Die Stadt hat die Öffentlichkeit über Pressemitteilungen, Social Media und die Rathaus Zeitung ausführlich über die Bauarbeiten und Sperrungen informiert. Jeden ersten Donnerstag im Monat besteht für die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die Sprechstunde des Infobüros zum Stadtumbau in der Jägerkaserne zu nutzen. Die Akteurinnen und Akteure des Stadtteils werden zudem über den Projektbeirat zum Stadtumbau eingebunden und frühzeitig über anstehende Baustellen und Sperrungen informiert. Zu den Mitgliedern des Projektbeirats zählen Vertreterinnen und Vertreter der Stadtratsfraktionen, des Ortsbeirats und des Quartiermanagements.
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