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Heuschreck ruft zur Revolution

„HEUropa – Revolution der Narren“ – das Motto der Karnevalsgesellschaft Heuschreck ist neben dem gewohnt karnevalistischen Einschlag auch immer ein Stück politisch zu verstehen. Genau 170 Jahre nach der Gründung der „Trierer Carnevalsgesellschaft“ im Revolutionsjahr 1848 durch Andreas Tond erinnert das Motto an eine turbulente Zeit, in der die alte Ordnung durch eine veritable Demokratiebewegung ernsthaft in Frage gestellt wurde. Der sogenannte „Vormärz“ etablierte sich dabei in einer Epoche, die durch das Aufkommen von Liberalismus und Nationalismus in einem Klima von Verfolgung und Unterdrückung geprägt war. Anknüpfungspunkte, deren Enden im Hinblick auf die jüngsten Entwicklungen der Weltpolitik heute noch aufgenommen werden können.

Wie sie dieses Thema auf die Bühne überführt und in ein karnevalistisches Programm umgesetzt haben, zeigten die rund 110 Aktiven auf und hinter der Bühne am Samstagabend bei ihrer ersten Prunksitzung in der Europahalle. Die musikalische Begleitung übernahm dabei wie gewohnt die Mehringer Winzerkapelle. Gleich zu Beginn der rund fünfstündigen Sitzung begrüßten die Narren das Trierer Prinzenpaar Peter I. und Anja I. von Hagatec (KV Waldrach). Mit einer choreographischen Interpretation unter anderem von Michael Jacksons „Black or White“ brachte die Kindergarde die kulturelle Vielfalt Europas zum Ausdruck, während Gerhard Kress als  Lehrer „Porta Lozzi“ in die Bütt stieg und sowohl die Bundes- als auch Lokalpolitik auf die Schippe nahm. Ihr Fett bekam dabei auch die Stadt für die Abstimmung rund um den Erhalt der Tankstelle in der Ostallee ab. „Blaue Lagune nachts um halb drei, kaufste Bierschi, eins oder zwei“, so hörte man. Nach der „Pratzbähnt“ sorgten Andrea Ley und Marika Leonardy als „Trierer und Luxemburger Weinköniginnen“ für zahlreiche Lacher. Es gab viel zu erzählen, wenn man sich nach 15 Jahren zum ersten Mal wiedersieht… Ebenfalls in der Bütt stand anschließend der Heuschreck-Ehrenpräsident Harald Reusch. Als Vereinsgründer Andreas Tond streifte er pointiert durch das jüngste politische Geschehen. Bevor dann auf der Zielgeraden des Abends die Leiendecker Bloas spielte, berichtete Rainer Lübeck alias Hausmann Hanni von dem nicht immer so reibungslos ablaufenden Alltag zwischen Mann und Frau.

Der Heuschreck-Fahrplan:

Zweite Sitzung am Samstag, 3. Februar, um 19 Uhr
Dritte Sitzung am Sonntag, 4. Februar, um 15 Uhr
Vierte Sitzung am Samstag, 10. Februar, um 19 Uhr
Kinderball am Sonntag, 11. Februar, um 14 Uhr Fotos: Kreller


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