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Jakobspilgerinnen: »Wir möchten etwas zurückgeben"

Am Samstag, 30. Juli, starten die Freundinnen Annika Jakobi (24) aus Irsch und Caroline Persch (24) aus Trassem ihre mittlerweile vierte Wanderung auf dem Jakobsweg. Doch in diesem Jahr haben sie außer dem Weg, der ja bekanntermaßen das Ziel ist, noch ein weiteres Ziel vor Augen: Sie möchten etwas von der Hilfsbereitschaft, der Gastfreundschaft und der Herzlichkeit, die sie bisher von den Menschen entlang des Caminos erfahren haben, zurückgeben und sind auf der Suche nach Sponsoren.
Suchen Sponsoren für ihre Spendenpilgerung auf dem Jakobsweg: Caroline Persch (li.) und Annika Jakobi. Foto: Privat

Suchen Sponsoren für ihre Spendenpilgerung auf dem Jakobsweg: Caroline Persch (li.) und Annika Jakobi. Foto: Privat

Wir suchen Menschen, die bereit sind, uns pro zurückgelegtem Kilometer mit einem selbst gewählten Geldbetrag zu unterstützen. Den so ‚erpilgerten‘ Betrag möchten wir im Anschluss an unsere mehrtägige Wanderung der Trierer Tafel zukommen lassen«, erklärt Caroline Persch die geplante Aktion. Wer die beiden Pilgerinnen bei ihrem Spendenvorhaben unterstützen möchte, kann per E-Mail an pilgern-fuer-den-guten-zweck@web.de Kontakt aufnehmen.

Vom Camino-Hype erfasst

Kennengelernt haben sich Caroline, die heute Pädagogik in Trier studiert, und Annika – sie absolviert ein duales Betriebswirtschaftsstudium in Paris – vor neun Jahren in der Schule. Der damals unter anderem aufgrund Hape Kerkelings Camino-Erlebnis-Romans »Ich bin dann mal weg« herrschende Pilger-Hype bestärkte die beiden jungen Frauen in ihrem Beschluss, selbst auf dem Jakobsweg zu pilgern. Aus den geplanten 200 Kilometern von Sierck-les-Bains nach Joinville, die sie 2011 absolvierten, sollen 2.500 Kilometer werden. »Unser Ziel ist, irgendwann einmal Santiago de Compostela zu erreichen«, sagt Caroline im Gespräch mit dem WochenSpiegel.

Bisher immer ein Dach über dem Kopf gehabt

»Wir haben bisher noch bei keiner Etappe die Nacht im Freien verbringen müssen. Entweder haben wir nachgefragt, wo es Übernachtungsmöglichkeiten gibt, oder wir wurden aufgrund unserer Rucksäcke einfach auf der Straße angesprochen, ob wir eine Unterkunft suchen«, sagt Annika. »Einmal sprach uns im Rathaus ein 90-jähriger Mann an, der uns eine Unterkunft anbot. Er lebte alleine in einem großen Haus und hat sich fast noch mehr über unsere Gesellschaft gefreut als wir uns über die Übernachtungsmöglichkeit. Das war eines der schönsten Erlebnisse bisher«, sagt Caroline. Nach dem ersten Pilgerurlaub 2011 führte sie die Reise 2013 von Joinville nach Auxerre und 2014 von Auxerre nach Nevers. Mit der Pilgerwanderung, die am 30. Juli beginnt und über 250 Kilometer von Nevers nach La Souterraine führt, möchten die beiden etwas zurückgeben für das, was sie auf dem Camino erleben durften.


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