Mit Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Baudezernent Andreas Ludwig und dem Trierer Mundart-Urgestein Helmut Leiendecker von der Leiendecker Bloas hat sich der Senat der KG Heuschreck für die laufende Session prominent verstärkt. Weiterer Höhepunkt beim Ordensfest von Triers ältestem Karnevalsverein war die Ernennung von Hubert Ludwig - jahrelang bekannt aus der Bütt als "kleiner Mann" - zum Ehrenminister.
Unter dem Motto "Heuschreck lässt die Alpen glühn" startete die KG Heuschreck 1848 am Freitagabend mit ihrem Ordensfest in den Sitzungskarneval. Musikalisch umrahmt vom Heuschreck-Chor erlebten die über 200 geladenen Gäste in den Räumen der Europäischen Rechtsakademie den alljährlichen Ordensregen in der rekordverdächtigen Zeit von nur knapp 100 Minuten.
Besser spät als nie ... - Hubert Ludwig wird Ehrenminister
Nach den Auszeichnungen verdienter Mitglieder durch Triers Karnevalsprinzessin Tanja I., den Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval Andreas Peters und den Präsidenten des Landesverbandes Rhein-Mosel-Lahn im Bund Deutscher Karneval Peter Pries folgte eine Ehrung, die kaum jemand im Saal erwartet hatte, da sie eigentlich seit Jahren überfällig war. Der "kleine Mann" Hubert Ludwig, die Heuschreck-Ikone aus der Bütt bis zur Mitte der 2000-er Jahre, wurde zwölf Jahre nach seinem Ausscheiden als Aktiver im Kreise aller anwesenden Elferräte zum Heuschreck-Ehrenminister ernannt. Der sichtlich überraschte Ludwig - seit 27 Jahren in der Gesellschaft und auch heute noch als "graue Eminenz" im Hintergrund tätig - hatte nur eine Frage parat, auf die er allerdings keine Antwort erhielt: "Warum habt ihr damit eigentlich so lange gewartet?"
Im Anschluss überzeugte Manfred Bitter, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier, mit seiner Ordensrede auf den aktuellen Sessionsorden und das Motto "Heuschreck lässt die Alpen glühn". Der Männerorden als "Schelle am Band", die in ihrer Form stark an eine Kuhglocke erinnert, wurde denn auch vom maskulinen Teil der Gäste gleich kräftig geläutet - während die Damen im Saal mit ihrem Edelweißorden in Form einer eng anliegenden Halskette eher passiv glänzten. Nicht nur Heuschreckpräsident Harald Reusch zeigte sich von Bitters Wortwitz begeistert, der ihn durchaus für höhere Weihen - eventuell in der Heuschreck-Bütt - empfahl.
Unter den neuen Senatoren (s.o.) untermauerte Baudezernent Andreas Ludwig sein karnevalistisches Talent und nutzte die Gunst der Stunde um mit seinem Lied von der Trierer Volkspartei (TVP) alle heimischen Narren zu einen. In seinem Refrain rief er mit lautstarker Unterstützung des Saales dazu auf den "Hunsrück zu tapezieren" und auch das "Saarland wird asphaltiert".
Nachdenkliche Töne dann von Walter Schrage, der am Vorabend seines 78. Geburtstag mit dem Mundartgedicht "Norem ebbes" an die Vergänglichkeit der Dinge und die Wichtigkeit von scheinbaren Kleinigkeiten erinnerte.
Zum Abschluss erfreute dann noch einmal der Heuschreck-Chor mit dem Trier-Lied stimmgewaltig das Publikum.
Das fiel noch auf: zu wenig Sektgläser beim Sektempfang, zu wenig Blumensträuße für die Damen im Gefolge der Prinzessin, der einzige neue Elferrat "glänzt" durch Abwesenheit. Fin /Fotos: Finkenberg