Nico Lautwein

Reizgasvorfall im Regionalexpress: Zug am Hauptbahnhof Trier evakuiert

Trier. Reizgas in einem Regionalexpress führte am Freitagnachmittag zur Evakuierung eines Zuges am Trierer Hauptbahnhof. Rund 30 Fahrgäste klagten über Beschwerden. Die Bundespolizei sucht Zeugen.

Am vergangenen Freitagnachmittag kam es im Regionalexpress auf dem Weg nach Trier zu einem Vorfall, der den Ablauf am Hauptbahnhof für kurze Zeit deutlich beeinträchtigte. Gegen 17 Uhr musste den Zug nach seiner Einfahrt vollständig geräumt werden. Der Bahnhof blieb geöffnet, einzelne Bahnsteigbereiche wurden jedoch abgesperrt, während Einsatzkräfte der Bundespolizei und der Feuerwehr den betroffenen Wagen überprüften.

30 Betroffene klagen über Beschwerden

Nach bisherigen Erkenntnissen der Bundespolizei hatten zwei Reisende kurz vor Erreichen des Hauptbahnhofs Reizgas im Zug versprüht. Der genaue Hintergrund ist noch unklar. In dem betroffenen Wagen hielten sich zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Fahrgäste auf. Rund 30 Personen klagten unmittelbar nach dem Vorfall über Atembeschwerden und Reizungen der Schleimhäute. Mehrere Reisende begaben sich selbstständig ins Freie, andere wurden durch Einsatzkräfte aus dem Zug geführt. Eine 43-jährige Frau musste vorsorglich medizinisch versorgt werden. Weitere behandlungsbedürftige Verletzungen wurden nicht festgestellt.

Feuerwehr prüft Waggon – Zugverkehr zwischenzeitlich umgeleitet

Die Bundespolizei überprüfte gemeinsam mit starken Kräften der Feuerwehr den Zug, um auszuschließen, dass sich weitere Rückstände oder Gefahrenquellen im Wagen befanden. Parallel wurde der Bahnsteigbereich mit einem speziellen Lüfter gelüftet. Nachdem die Einsatzkräfte Entwarnung gaben, konnte der Regionalexpress seine Fahrt fortsetzen. Die Verspätung fiel dabei moderat aus, dennoch kam es für kurze Zeit zu Beeinträchtigungen im Betriebsablauf, da der Zugverkehr auf dem entsprechenden Gleis kurzzeitig umgeleitet wurde.

Bundespolizei sucht Zeugen

Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen weiter. Unklar ist, ob die beiden Personen das Reizgas bewusst eingesetzt haben oder ob es zu einem unbeabsichtigten Vorfall kam. Konkrete Hinweise auf Tatverdächtige liegen bislang nicht vor. Die Bundespolizei Trier bittet Reisende, die den Vorfall beobachtet haben oder Angaben zu beteiligten Personen machen können, sich unter der Telefonnummer 0651 / 43678-0 zu melden.

Text: Kevin Schößler


Meistgelesen