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Ruwer-Riesling: Lagebezeichnung kehrt zurück aufs Etikett

Die Winzer des Ruwertals dürfen ihre Lagebezeichnung nun wieder mit angeben.

Mit einer Neuigkeit, für die sich unterschiedlichste Beteiligte jahrelang einsetzten, erwartete der vor 30 Jahren gestartete Verein Ruwer-Riesling zu seinem 30. Weinmarkt. Endlich können Ruwertal-Winzer ihre Weine wieder in Flaschen mit der Lagebezeichnung "Ruwer" abfüllen. Seit 2007 war das nicht mehr möglich. Damals änderte sich im Deutschen Weingesetz der Name des Weinanbaugebietes Mosel-Saar-Ruwer in Mosel. Seither wurde zwar "Saar-Riesling" abgefüllt, nicht aber "Ruwer-Riesling". Der Grund: mögliche Verwechslungen mit Weinen des Stadtteils Trier-Ruwer. Da dort aber inzwischen keine Weinberge mehr bewirtschaftet werden, sind die Stadtteil-Lagenamen nun gelöscht. Sollte Weinbau dort wiederaufleben, wären die Weine ebenso wie alle anderen der Lagen zwischen Sommerau und Eitelsbach "Ruwer-Riesling". 

Kleine Rebfläche als Stärke

Für Frank-Stefan Meyer, Vorsitzender des gleichnamigen Vereins mit etwa 450 Mitgliedern, ist das der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz zu danken. Michael Engisch und Jutta Schneider hatten die Idee, das Problem über das Weinlagenrecht zu lösen, wie sie bei einem Pressegespräch informierten. Hilfreich war laut Engisch, dass Entscheider die "Effizienz eines Ruwer-Riesling" erkannten. Weitere Unterstützer fanden sich in Politik und Verbänden, ergänzte Ansgar Schmitz von der Weinwerbung Moselwein. Die Ruwertal-Rebfläche, überwiegend Riesling-Reben, sei mit etwa 180 Hektar zwar klein, was aber zugleich eine Stärke sei. 

"Man ist halt ein Gewächs von der Ruwer"

Mit den Weinen der neuen Ernte des Jahrgangs 2019 kehrt der Name Ruwer nun aufs Flaschenetikett zurück. Für ihre Winzer sei das sehr wichtig, betonte Ruwer-Riesling-Vorstandsmitglied Kathrin Hegner, Mosel-Weinkönigin 2017/18. Die überwiegend familiär strukturierten Betriebe identifizierten sich mit dem Tal. Die Winzer seien stolz, ihre Weine dort anzubauen: "Man ist halt ein Gewächs von der Ruwer." Für Thomas Ambré vom gleichnamigen Weingut ist die Lagebezeichnung Ruwer mehr als ein Alleinstellungsmerkmal. Sie biete auch Transparenz vom Anbau bis zum Endprodukt. Ein neues Logo und die neue Internetpräsenz des Vereins unterstreichen die Neuerungen zusätzlich. 

Feinheit und Mineralität als Besonderheit

"Wir erhoffen uns, dass das Ruwertal mit seinen Weinen nochmal neu entdeckt wird", betonte Stephanie Nickels, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Ruwer. "Ruwer-Rieslinge gehörten um 1900 zu den teuersten Weißweinen der Welt", erklärt dazu Schmitz, der Feinheit und Mineralität als Besonderheiten der Ruwer-Weine nennt. 157 verschiedene Tropfen konnten beim zweitägigen Ruwer-Weinmarkt probiert werden, präsentiert von 15 Ruwer- und drei Gast-Winzern. Die nächste größere Veranstaltung des Vereins ist der Ruwertaler Frühling, eine Weinverkostung in den Steillagen mit in diesem Jahr rund 5000 Besuchern. Weitere Termine: Jungweinprobe und Wine Time – eine Weinprobe mit Weinparty. URS


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