Andrea Fischer

Sonnenenergie für die Gemeindekasse

Das wohl dringlichste Thema der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates Züsch war die Beratung und Beschlussfassung zum Bau einer Fotovoltaik-Anlage am Ortseingang über dem Gewerbegebiet an der Hermeskeiler Straße. Um die volle Einspeisevergütung für die Anlage zu erhalten, muss diese bereits im August ans Netz gehen. Dazu hat die Gemeinde die im Privatbesitz befindliche Weidefläche über dem Gewerbegebiet gekauft und die Genehmigungsanträge vorbereitet. Mit einer Enthaltung (Michael Malburg) sprach sich der Rat für die Errichtung der Anlage auf einer rund 1,5 Hektar Fläche am Ortseingang aus.

Mit Blick auf die auslaufende Einspeisevergütung will die Gemeinde somit im Eilverfahren eine neue Einnahmequelle für den Ort schaffen. Das sei laut Hans-Peter Lorang, Leiter des Fachbereichs Finanzen der Verbandsgemeinde Hermeskeil, auch notwendig, um in der hochverschuldeten Gemeinde "Löcher zu stopfen", auch wenn die Fotovoltaikanlage alleine die Gemeinde nicht entscheidend weiter bringen wird. Das Vorhaben sei lediglich "ein Baustein, um die Situation etwas zu verbessern", so Lorang. "Wir haben uns bereits im Mai im Rat getroffen und uns mehrheitlich dafür ausgesprochen, diese Anlage zu bauen", sagte Ortsbürgermeister Hermann Bernardy. So wurden auch bereits im Vorfeld alle Beteiligten, darunter die Kommunalaufsicht des Kreises, vorab kontaktiert und bereits am 6. Juli der Antrag zum Bau des Solarparks gestellt. Bauherr ist  der Bürgerservice Trier, der unter anderem auch ähnliche Anlagen in Longuich, Kenn, Mehring oder am Petrisberg errichtet hat. "Für den Bau benötigen wir zwei Wochen", sagte Bauleiter Gregor Schäfer von Bürgerservice. Voraussetzung dafür ist jedoch noch die Beurteilung der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) in Trier sowie die "Untere Landespflege- und die Wasserbehörde" des Kreises und der Landesbetrieb Mobilität.  Wenn das alles in trockenen Tüchern ist, hat sich die Gemeinde Züsch eine bis Ende des Jahres befristete Kaufoption vorbehalten und könnte dann für 970.000 Euro der neue Besitzer des Solarparks werden. Bis dahin liege laut Edelbert Bach vom Bürgerservice "das Risiko beim Errichter und nicht bei der Gemeinde". Für die Umsetzung des Projektes hat die Gemeinde ebenfalls bereits im Vorfeld 55.000 Euro investiert, um die an das Gewerbegebiet angrenzende Weidefläche eines ortsansässigen Landwirts zu kaufen. Ortsbürgermeister Hermann Bernardy ist zuversichtlich, dass schon Ende August Strom produziert werden kann. Über einen Zeitraum von 20 Jahren rechnet er mit einem Plus von rund 250.000 Euro (12.500 Euro pro Jahr) über die gesamte Laufzeit. FIS/Foto: FISCHER Grafik mit freundlicher Genehmigung der Gemeinde und des Bürgerservice Trier


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