Studienaussteiger können einfach ins Berufsleben wechseln
In der Region Trier haben es sich Universität, Hochschule, Agentur für Arbeit, Handwerkskammer (HWK) und IHK schon 2015 in einer Kooperationsvereinbarung zum Ziel gesetzt, die Quote der Studienabbrüche zu reduzieren oder im anderen Fall eine berufliche Neuorientierung zu unterstützen - beispielsweise über die Suche nach individuell passenden Ausbildungsberufen und -betrieben. "Jetzt haben wir die große Chance, den ehemaligen Studenten schnelle, erfolgsversprechende Karrierewege zu eröffnen", sagt Aaron Braun, Geschäftsführer Weiterbildung der IHK Trier. Denn: "Rund 30 Prozent eines Jahrgangs brechen ihr Bachelor-Studium ab. Nicht für jeden Studierenden erweist sich das Studium also als richtiger Ausbildungsweg. Wir stellen nun sicher, dass an der Hochschule erworbene Kenntnisse anschließend in der beruflichen Bildung genutzt werden können", sagt Bernhard Meiser, bildungspolitischer Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.
Duale Ausbildung bietet gute Karrierechancen
Mit der Fachwirt- oder Industriemeisterprüfung erlangen die Absolventen einen Fortbildungsabschluss, der nach dem Deutschen Qualifikationsrahmen auf einer Stufe mit dem Bachelor-Abschluss einer Hochschule steht - und damit für Studienaussteiger auf dem ursprünglich angestrebten Abschlussniveau. Die Aussichten im Anschluss sind bestens: "In Zukunft suchen die Unternehmen viel mehr beruflich ausgebildete Fachkräfte als Akademiker", betont Meiser. Eine duale Ausbildung oder eine berufliche Fortbildung böten ebenso gute Karriere- und Aufstiegschancen wie eine akademische Ausbildung.Voraussetzungen
Voraussetzung für die vereinfachte Zulassung zur Fortbildungsprüfung: Studierende, die ihr Studium vorzeitig beenden wollen, müssen mindestens 90 ECTS-Punkte in einem fachlich einschlägigen Studium sowie eine zweijährige Berufspraxis mitbringen. Die IHKs beraten die Studierenden umfassend dazu.Meiser betont: "Unternehmen haben Studienaussteiger als eine attraktive Zielgruppe erkannt. Viele wollen hier mehr Bewerber ansprechen." Denn diese seien oft besonders motiviert und mit der Neuorientierung persönlich gereift. Foto: Symbolbild/Archiv