Nico Lautwein

Wachstum und Wandel in Trier: Eine Stadt im demografischen Umbruch 

Trier. Die Stadt wächst leicht, doch der demografische Wandel bleibt eine Herausforderung. Der Anteil älterer Menschen steigt, während der Zuzug internationaler Migranten die Stadtgesellschaft verändert.

Trier wächst leicht, doch der demografische Wandel bleibt eine Herausforderung.

Trier wächst leicht, doch der demografische Wandel bleibt eine Herausforderung.

Bild: Unsplash

Leichtes Bevölkerungswachstum in Trier

Am 31. Dezember 2024 lebten 112.597 Menschen in der ältesten Stadt Deutschlands, was einem Anstieg von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz dieser Stabilität bleibt der demografische Wandel eine zentrale Herausforderung, wie der aktuelle Bericht der Statistikabteilung des Rathauses zeigt.

Der demografische Wandel: Ein wachsender Anteil älterer Menschen

Für zwei Stichtage im Jahr veröffentlicht die Abteilung Bevölkerungszahlen, die auf Daten des amtlichen Melderegisters basieren und alle Personen mit Haupt- und Nebenwohnsitz in Trier erfassen. Im Gegensatz dazu verwendet der Zensus Stichproben und Schätzungen, was zu abweichenden Einwohnerzahlen führen kann. Besonders auffällig ist der kontinuierliche Anstieg älterer Menschen: In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der über 65-Jährigen um 10,8 Prozent. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt nun bei rund 19,2 Prozent. Parallel dazu nimmt die Zahl jüngerer Menschen im erwerbsfähigen Alter ab, was zu einem Anstieg des sogenannten Altenquotienten führt. Derzeit kommen auf 100 Erwerbstätige rund 46 potenzielle Ruheständler.

Internationalisierung der Stadtgesellschaft: Ein wachsender Ausländeranteil

Ein weiterer Trend ist die zunehmende Internationalisierung der Stadtgesellschaft: Der Ausländeranteil liegt inzwischen bei 19,8 Prozent. Die größten Gruppen stammen aus Syrien (2583 Personen), der Ukraine (2470), Rumänien (1214) und Indien (648) – letztere mit besonders starker Zuwanderung in den vergangenen Jahren. Insgesamt konnte Trier durch einen positiven Wanderungssaldo (+527 Personen), der Differenz aus Zuzügen und Fortzügen, den sogenannten natürlichen Bevölkerungsrückgang aus Geburten minus Sterbefälle kompensieren, sodass ein Bevölkerungsplus von 220 Personen entstand.

Positive Wanderungsbilanz: Trier profitiert von Zuzügen

Auch die Struktur der Haushalte veränderte sich deutlich: 55 Prozent bestehen aus Einzelpersonen. Der Anteil an Haushalten mit Kindern lag 2024 hingegen bei nur 15,6 Prozent – ein leichter Anstieg, aber weiterhin auf niedrigem Niveau. Besonders junge Familien zieht es in Neubaugebiete nach Filsch und Feyen/Weismark, während in Bezirken wie Kernscheid oder Pfalzel überwiegend Ältere leben. Filsch ist mit einem Altersdurchschnitt von 37 Jahren aktuell der „jüngste“ Ortsbezirk, Kernscheid mit 46 Jahren der älteste.

Veränderte Haushaltsstrukturen: Ein Haushalt wird zunehmend zur Einzelperson

Laut den Expertinnen und Experten des Amts Stadtentwicklung | Statistik und Wahlen steht Trier vor der Aufgabe, seine Infrastruktur und soziale Versorgung den Veränderungen anzupassen. So erfordert eine alternde Bevölkerung eine Anpassung der Stadtentwicklung, insbesondere im Hinblick auf barrierefreie Wohnungen, altersgerechte Infrastruktur und den Ausbau von Gesundheits- und Pflegeangeboten. Auch die Förderung der Arbeitsmarktintegration von zugewanderten Fachkräften erachten sie für wichtig. Der Zuzug von Migranten sei eine Option, um den demografischen Wandel abzumildern und den Arbeitsmarkt mit dringend benötigten Fachkräften zu stärken.

Quelle: Stadt Trier


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