Andrea Fischer

Waldjugend hilft Kröten und anderen Amphien

Trassem. Kinder und Jugendliche bauen Schutzzäune entlang für Amphibien gefährlicher Straßen

Kinder und Jugendliche der Waldjugend Trassem engagieren sich beim  Aufbau und der Kontrolle der Schutzzäune in Trassem und Kirf.

Kinder und Jugendliche der Waldjugend Trassem engagieren sich beim Aufbau und der Kontrolle der Schutzzäune in Trassem und Kirf.

Bild: Waldjugend

Mit den wärmeren Nächten hat die alljährliche Amphibienwanderung in der Region begonnen. Gerade noch rechtzeitig konnten die Kinder und Jugendliche der Waldjugend Trassem die Schutzzäune an den gefährdeten Straßenzügen fertigstellen. Inzwischen säumen entlang der Straßenzüge am Sportplatz Trassem und am Stauweiher in Kirf auf knapp 700 laufenden Metern die grünen, feinmaschigen Fangzäune die Verkehrswege. Und schon auf dem ersten Kontrollgang am nächsten Tag fanden sich einzelne Erdkröten und Grasfrösche in den Fangeimern. Dabei hält der Amphibienzaun die noch meist unterkühlten und schwerfälligen Amphibien auf, ihre Wanderungen von den Winterquartieren bis zu den Laichgewässern über die Straße fortzusetzen. Entlang des Zaunes sind dafür Fangeimer in den Boden gelassen, in diese die Kröten und Frösche auf der Suche nach einem Durchgang durch den Zaun fallen. Auf den täglichen Kontrollgängen werden die Tiere aus diesen Eimern eingesammelt und auf die andere Straßenseite zu den Laichgewässern (bspw. dem Stausee Trassem) gebracht. So wird verhindert, dass sie unter die Räder der schnell vorbeifahrenden Autos geraten. Ohne diese Schutzmaßnahme hätten sonst gerade Erdkröten bei hohem Verkehrsaufkommen keine Chance, ihr Ziel zu erreichen.

Für die kommenden Wochen stehen täglich Kontrollen durch fleißige junge Helferinnen und Helfer an. Wer sich in Trassem und Kirf engagieren will, kann sich gerne per E-Mail unter dietmar_schwarz@kabelmail.de melden. In dieser Zeit werden alle Autofahrerinnen und Autofahrer gebeten, das Tempo im Bereich der Schutzzäune deutlich zu reduzieren und besondere Rücksicht auf die meist jungen Kontrollteams zu nehmen.

Hintergrund: Im Westen Europas werden die Kröten aktiv, wenn die Temperaturen ein paar Nächte lang nicht unter 3-4° C sinken. Die Tiere wandern nachts, um ihren Fressfeinden aus dem Weg zu gehen. Da sie doch recht langsam sind, wären sie tagsüber ein gefundenes Fressen für z.B. Fischreiher oder Mäusebussarde. Im vergangenen Jahr hatten einzelne Kröten ihre Wanderung schon recht früh begonnen, gleichwohl die Temperaturen nachts noch nicht so hoch waren. In den warmen Tagen Ende März/Anfang April fand dann die Hauptwanderung der Kröten statt. So wurden in 2022 mehr als 1100 Kröten am Stauweiher Kirf über die Straße getragen. In Trassem waren es lediglich etwa 200 Tiere. Im Vergleich zu den Vorjahren sank die Gesamtzahl wandernder Amphibien an beiden Standorten, sodass die Schutzmaßnahmen auch zum Erhalt der Artenvielfalt in der Region beitragen.


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