Winterfreuden ohne Blessuren
Erbeskopf (cn). Wie die Polizei mitteilt, ist es am vergangenen Wochenende am Erbskopf zu mehreren Unfällen bei Eisglätte gekommen. Mehrere Menschen wurden verletzt, zwei sogar schwer: ein Mutter und ihr Sohn fuhren mit dem Schlauch eines Traktorreifens die Skipiste mit hoher Geschwindigkeit herunter. Offensichtlich verloren die beiden dabei die Kontrolle über den Schlauch und prallten gegen eine Holzwand. Beide zogen sich schwere Verletzungen zu. Zuvor waren sie laut Polizei noch mit einer Bank kollidiert, wobei eine weitere Person verletzt worden sein soll.
Nach Angaben der Polizei gestalteten sich die Rettungsmaßnahmen wegen Schaulustiger, Eisglätte und dem unwegsamen Gelände äußerst schwierig. Im Einsatz befanden sich drei Rettungswagen aus Morbach, Birkenfeld und Thalfang sowie zwei Notärzte aus Bernkastel-Kues und Idar-Oberstein, außerdem ein Rettungshubschrauber und die freiwilligen Feuerwehren Deuselbach, Hilscheid und Thalfang sowie eine Streife aus Birkenfeld
Die Polizei appellierte an die Besucher des Wintersportgebiets zur »besonderen Vorsicht bei der Nutzung der Ski- und Rodelpisten aufgrund der aktuellen Bodenverhältnisse«. Auch das Wintersportzentrum Erbeskopf hatte auf seiner Webseite gewarnt: »Aufgrund der vereisten Flächen (Pisten) empfehlen wir diese nicht zum Rodeln zu nutzen« sowie »Betreten und die Benutzung der Flächen auf eigene Gefahr!«
Auch dieses Wochenende wird der weiße Erbeskopf wieder zahlreiche Wintersportfans locken. Um trotz eines hohen Unfallrisikos Verletzungen zu vermeiden, gibt Dimitar Gouberkov, Unfallexperte von ERGO, Tipps für sicheren Winterspaß. Zunächst sollte man unbedingt die frühzeitige Dämmerung beachten und ausreichend Zeit einplanen. Außerdem gilt bei allen Aktivitäten: Warme, atmungsaktive und wasserfeste Kleidung tragen. Auch dürfen festes Schuhwerk sowie Schal, Mütze und Handschuhe nicht fehlen.
Sicher mit dem Schlitten bergab
Auf Rodelpisten kann es ganz schön rasant zugehen. Um Unfälle zu vermeiden, lautet das oberste Gebot: gegenseitige Rücksichtnahme. Also: genügend Abstand halten, nach der Abfahrt so schnell wie möglich die Fahrbahn räumen und am Pistenrand bergauf laufen. Reifen zum Rodeln? Völlig ungeeignet! Ein stabiler, gut lenkbarer Schlitten das A und O – am besten mit einem Siegel für geprüfte Sicherheit. Feste Schuhe mit Profilsohlen unterstützen zudem beim Bremsen. »Dabei immer darauf achten, beide Füße zu benutzen«, rät Gouberkov. »Um schwere Kopfverletzungen zu vermeiden, sollten vor allem Kinder unbedingt einen Helm tragen.«Wer eine Winterwanderung plant, sollte vorab mithilfe von Wetter-Apps die Wetterprognosen prüfen. Bei Schneefall empfiehlt der Unfallexperte, die Route besonders gut zu studieren und sich an die markierten Wege zu halten. Wer sich dennoch verlaufen hat, kann 112 wählen. Außerdem: Niemals alleine aufbrechen und auf jeden Fall geeignete Schuhe mit einer rutschfesten Profilsohle tragen.
Bei einem Sturz auf glatter Piste rät Gouberkov, sich möglichst nach vorne fallen zu lassen und idealerweise über die Schulter abzurollen – so bleiben Hinterkopf und Steißbein verschont. Wichtig: Wer auf einem zugefrorenen See seine Runden drehen möchte, sollte sich unbedingt vorab informieren, ob die Eisfläche freigegeben ist und Warnschilder beachten.
Die häufigsten Unfallursachen beim Langlaufen sind schlechte Fahr- und Bremstechniken, Probleme mit dem Gleichgewicht oder der falsche Umgang mit den Stöcken. Außerdem gilt: Laufrichtung beachten, immer rechts laufen, bei Gegenverkehr nach rechts ausweichen, Stöcke beim Überholen eng am Körper halten und abfahrenden Langläufern den Vortritt lassen.