

Der 80-Jährige war trotz erkennbaren Handicaps persönlich angereist, um die Auszeichnung entgegenzunehmen.
Zinnhannes-Kulturpreis-Stifter Wolf Schneider würdigte dessen Einsatz, mit dem er maßgeblich zum Erfolg des närrischen Brauchtums beigetragen habe. »Peter Pries hat als Juror den Zinnhannes Kulturpreis von Anfang an begleitet und unterstützt. Seit über 50 Jahren prägt er den Trierer Karneval mit seiner Leidenschaft und seinem Engagement. Von den Roten Funken, über die Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval bis zum Kaiser-Augustus-Orden – Peter Pries hat seine Spuren hinterlassen.«
22 Preisträger in 25 Jahren - eine stolze Bilanz, die Wolf Schneider aufzählen konnte. Bestens in der Szene bekannt und vernetzt, habe Peter Pries im Kreis der Juroren den Entscheidungen mit guten Argumenten zur Einstimmigkeit verholfen. »Du warst immer da; außer Brötchen und Kuchen bei der Jury-Sitzung gab es nur Anerkennung, kein Spritersatz, keue Aufwandsentschädigung. Nein, es gab Arbeit, denn er musste sich mit den Bewerbungen befassen und dann auch noch eine Laudation vorbereiten.«
Trier. Er kam als kleiner Junge mit nichts als einem Koffer voller Erinnerungen, doch heute ist Peter Pries eine lokale Legende. Geboren am 16. Oktober 1943 in Marienwerder, Westpreußen, erlebte Pries bereits in den ersten Lebensmonaten die Härte des Krieges. Auf der Flucht vor der nahenden Front blieb seine Familie nur knapp dem Tod entkommen, als ein überfülltes Flüchtlingsboot ohne sie ablegte. »Das war am Ende unser Glück, da das Schiff kurze Zeit später versenkt wurde«, erzählt der heute 80-Jährige.
Die Jahre nach der Flucht verbrachte Peter Pries in Neumünster und später in Kiel, bevor er sich für eine Karriere bei der Bundeswehr entschied. Doch die Liebe führte ihn in die älteste Stadt Deutschlands: Trier. Dort lernte er 1964 in einer Kneipe seine große Liebe Roswitha kennen. »Es war Liebe auf den ersten Blick«, erinnert sich Pries lächelnd. Die beiden heirateten 1965 und blieben bis zu Roswithas Tod Anfang dieses Jahres unzertrennlich.
Seine berufliche Laufbahn führte ihn ins Krankenhaus, wo er als Laborant arbeitete und oft die schwierigsten Nachrichten überbringen musste. Doch seine wahre Leidenschaft galt dem Fußball. 15 Jahre lang war er die Stimme des Moselstadions und jubelte für Eintracht Trier, besonders in der legendären Pokalsaison 1997/98, als der Verein Schalke 04 und Borussia Dortmund bezwang.
Doch nicht nur im Fußball machte sich Pries einen Namen. Als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) initiierte er den Kaiser-Augustus-Orden, der Persönlichkeiten für ihr soziales Engagement auszeichnet. »Ich habe durch den Fußball und den Karneval viele wunderbare Menschen kennengelernt«, sagt Pries, dessen Herz immer für die Gemeinschaft schlägt.
Familie, Gerechtigkeit und Humor – das sind die Werte, die Peter Pries antreiben. Mit zwei Töchtern und vier Enkeln ist er ein echter Familienmensch, der auch im Alter die Heimspiele seiner Eintracht besucht und die Karnevalsbühnen rockt. Ein Leben wie ein Spielfilm – und Peter Pries ist der Hauptdarsteller!
Die Preisträger des Abends:
Die Veranstaltung bot nicht nur eine feierliche Atmosphäre, sondern auch die Gelegenheit, die beeindruckenden Geschichten und Beiträge der Gewinner zu würdigen. Jeder Preis wurde mit einer vollplastischen Zinn-Skulptur und einem Geldpreis in Höhe von 500 € honoriert.