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Zweiter WM-Spieltag: Welthandballerin trumpft groß auf

Die drei WM-Partien am Sonntag lockten insgesamt 6.361 Zuschauer in die Arena Trier. Am spannendsten war die Auseinandersetzung zwischen Slowenien und Rumänien (28:31). Spielerin des Tages wurde die Rumänin Cristina Neagu, die mit elf Toren überragte.

Von Vinzenz Anton

Neben zahlreichen Handballvereinen der Region, die sich WM-Spiele live anschauen, waren auch einige Miezen-Fans vor Ort. Miezen-Vorstand Jürgen Brech war begeistert von den WM-Spielen in der Arena: "Der Zuspruch der Fans ist überwältigend, die WM gut organisiert und ein Handball-Fest für Trier."
Insgesamt hat der WM-Spielort Trier 18.000 Tickets absetzen können. Die Handball-Begeisterung in Trier ist spürbar. Für den letzten Spieltag am Freitag sind nur noch wenige Restkarten verfügbar. Brech hofft darauf, dass auch der Trierer Handball vom Großereignis nachhaltig profitieren kann: "Die Trierer Miezen gehören zu den 30 besten Mannschaften in Deutschland, aber bei der WM treffen sich die besten Spielerinnen der Welt! Von daher hoffe ich, dass einige Fans durch die Weltmeisterschaft vom Handball begeistert werden und auch zu unseren Heimspielen kommen."

Zweiter Sieg für Rumänien

Rumänien ist das einzige Land, das bisher an allen Frauen-Handball-Weltmeisterschaften teilnahm. Den aktuellen rumänischen Auswahlspielerinnen scheint Trier zu liegen, da im zweiten Spiel der zweite Sieg gelang. Gegen Slowenien behielt man beim 31:28 die Oberhand. Sieggarant war dabei Welthandballerin Cristina Neagu, der starke elf Tore gelangen. Am Eröffnungstag hielt sich Neagu gegen Paraguay mit nur drei Toren zurück, doch im zweiten Spiel zeigte sie ihre Qualitäten und traf nach Belieben. So wird sie Torschützenkönigin der Gruppe A werden.

Angola - Frankreich

In die Abendpartie vor 2.411 Zuschauern startete Angola konzentriert und im Vergleich zur gestrigen Niederlage gegen Spanien stark verbessert: Daher lag der Afrikameister bis zur 25. Minute immer in Führung. Begünstigt wurde dies durch Angolas Torfrau Cristina Branco mit einigen guten Paraden und Frankreichs Unkonzentriertheit im Angriffsspiel. Dies zwang Frankreichs Trainer Olivier Krumbholz zu einer Auszeit (18. Minute). Zu fruchten schien die taktische Unterbrechung zunächst nicht, da Frankreich zu allem Überfluss in der 23. Minute in Unterzahl geriet. Doch eine Parade von Frankreichs Startorhüterin Amandine Leynaud bedeutete den Wendepunkt. Frankreich erzielte in Unterzahl ein Tor und Leynaud hielt plötzlich einen Ball nach dem anderen. Nach 60 Minuten durfte sich die französische Torfrau über eine Quote von 40 Prozent gehaltener Bälle freuen – Weltklasse! Kurz vor der Pause traf Alexandra Lacrabere zur ersten französischen Führung (9:10, 28.).

Angolas Einbruch in Hälfte zwei

In der zweiten Hälfte machte Frankreich weiter Druck und zog Angola durch einfache Tore nach Tempo-Gegenstößen den Zahn. In der 42. Minute war die Partie beim Stand von 20:13 aus französischer Sicht entschieden; kurz zuvor war Angolas Torfrau Cristina Branco mit rot vom Platz gestellt worden. Branco war aus ihrem Tor geeilt, um einen französischen Schnellangriff abzufangen und hatte dabei ihre Gegnerin umgerannt. "Der schnell anwachsende Rückstand nach der Pause war zu groß, leider kamen wir nicht mehr zurück", war Angola-Trainer Morten Soubak mit der zweiten Hälfte unzufrieden.
Am Ende setzte sich der Favorit deutlich mit 26:19 durch.

"Allez les bleus"!

Frankreichs Nationaltrainer Olivier Krumbholz war aufgrund des ersten Sieges erleichtert: "Der Sieg heute war sehr wichtig für uns. Mir hat die Defensivleistung gefallen und auch die Torfrau war gut. Es ist ein gutes Resultat, aber wir sind noch nicht bei 100 Prozent. Unser Vorteil könnte sein, dass wir uns von Spiel zu Spiel steigern."

Paraguay – Spanien

In der letzten Partie des Tages war ein Klassen-Unterschied festzustellen - Spanien gewann souverän mit 32:15. Die Südeuropäer erwischten einen Start nach Maß, was Trainer Carlos Viver Arza freute: "Unser Beginn war extrem überragend (10:3 nach 15 Minuten, Anmerkung der Redaktion) und wir haben konzentriert übers gesamte Match gespielt." Von der Siegermannschaft wurde Torfrau Gimenez Navarro zur Spielerin des Spiels gewählt – sie war ein sehr sicherer Rückhalt und hielt unfassbare 48 Prozent aller abgegebenen Würfe. Beste Torschützin war die Spanierin Silvia Arderius mit sieben Toren.
Am Dienstag kommt es zwischen Rumänien und Spanien zum Duell der bisher ungeschlagenen Teams.

DHB-Auswahl wahrt weiße Weste

Die deutsche Nationalmannschaft hat in Leipzig beim 23:18-Sieg (11:10) gegen Südkorea das Tor zum Achtelfinale weit aufgestoßen. Nächster Gegner der DHB-Damen ist am Dienstag Serbien (WM-Zweiter von 2013).

Statistik Sonntag, 3. Dezember:

14 Uhr: Slowenien – Rumänien 28:31 (14:14)    2.411 Zuschauer
18 Uhr: Angola – Frankreich 19:26 (10:11)    2.227 Zuschauer
20.30 Uhr: Paraguay – Spanien 15:32 (6:16)       1.723 Zuschauer    

Info Spiele Dienstag, 5. Dezember:

14 Uhr: Slowenien - Angola
18 Uhr: Frankreich - Paraguay
20.30 Uhr: Rumänien - Spanien


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