Nico Lautwein

Klarer Pokalerfolg: Eintracht Trier bezwingt Cosmos Koblenz

Trier/Koblenz. Die Moselstädter gewinnen im Rheinlandpokal klar mit 4:1 beim FC Cosmos Koblenz und stehen damit im Viertelfinale. Dort wartet Anfang März Titelträger FV Engers – und die Chance auf Revanche aus der Vorsaison.

Ein Abend, der nach Ansicht vieler Trierer Fans schon im Vorfeld eine Mischung aus Anspannung und Vorfreude auslöste, endete mit einem verdienten 4:1-Erfolg der Eintracht im Rheinlandpokal-Achtelfinale beim FC Cosmos Koblenz. Bereits im Vorfeld hatte der Verein in seinem offiziellen Vorbericht eindringlich darauf hingewiesen, welch schwierige Aufgabe im Stadion Oberwerth bevorstehen würde. Trainer Thomas Klasen sprach dabei von einem „K.O.-Spiel“, in dem alles zusammenkommen müsse, und warnte ausdrücklich vor den Bedingungen: „Ich weiß, was auf uns zukommt. Die Witterung haben wir auch mitbekommen, wie sie die Woche gewesen ist und dass zwei Spiele am Wochenende dort abgesagt wurden. Es wird schon eine Herausforderung, der Platz am Oberwerth.“

Frühe Kontrolle auf schwierigem Untergrund

Dass diese Worte keine Floskel waren, zeigte sich schon in den ersten Minuten auf tiefem, unberechenbarem Geläuf. Doch die Moselstädter begann entschlossen, übernahm sofort die Kontrolle und setzte Cosmos früh unter Druck. Das 1:0 nach 20 Minuten war daher folgerichtig: Sinan Tekerci behauptete den Ball gleich gegen mehrere Gegenspieler, legte zurück auf Felix Rahn, dessen Flanke Damjan Marceta per Kopf ins Netz beförderte. Die Führung gab dem SVE Sicherheit, während die Gastgeber kaum Struktur fanden.

Geschenk zum 2:0: Der indirekte Freistoß

Ein kurioses Missverständnis zwischen Torwart Duverger und Abwehrmann Gültekin leitete in der 33. Minute das 2:0 ein. Weil der Keeper einen Rückpass regelwidrig mit der Hand aufnahm, entschied Schiedsrichter Jason Lieser auf indirekten Freistoß im Fünfmeterraum. Marceta tippte den Ball kurz an, Mirko Schuster fand die Lücke – und vollendete trocken. Kopfschütteln bei Cosmos, Ruhe auf der Trierer Bank.

Verdiente Pausenführung und frischer Schwung von der Bank

Zur Pause führte die Eintracht verdient, auch weil Cosmos offensiv nahezu unsichtbar blieb. Klasen hatte vor dem Spiel noch „mehr Überzeugung“ im Passspiel gefordert, und seine Mannschaft setzte genau das um. Zur zweiten Hälfte stellte der Coach um, brachte unter anderem Hokon Sossah und Ömer Yavuz – ein Wechsel, der dem Zentrum zusätzliche Stabilität verlieh. Während Cosmos weiterhin kaum Druck entwickelte, vergab Trier mehrfach eine frühere Entscheidung.

Cosmos meldet sich zurück – kurzzeitig

Dann jedoch kam Cosmos aus dem Nichts zurück: In der 66. Minute leistete sich Schuster im Strafraum ein unnötiges Foul an Sabani. Der eingewechselte Dennis Arnst verwandelte sicher und weckte die Gastgeber kurzzeitig auf. „Wir haben Cosmos ohne Not ins Spiel zurückgeholt“, war später an der Trierer Seitenlinie zu hören – ein Satz, der die Situation treffend beschrieb. Doch Trier blieb kontrolliert und antwortete mit Entschlossenheit.

Schuster rehabilitiert sich – und Cosmos verliert die Nerven

Als Antonio in der 79. Minute einen Handelfmeter verursachte, übernahm Schuster Verantwortung und verwandelte souverän zum 3:1. Seine Erleichterung war unübersehbar. Kurz darauf dezimierte sich Cosmos selbst: Arnst sah nach einem groben Foul an Garnier in der 86. Minute glatt Rot, womit die Partie endgültig kippte. Der SVE nutzte die Räume und setzte durch den eingewechselten Tim Sausen in der Nachspielzeit sogar noch einen vierten Treffer – trocken und freistehend ins lange Eck.

Ein Sieg mit Signalwirkung

Die Eintracht geht damit gestärkt aus einem Spiel hervor, das trotz widriger Platzverhältnisse über weite Strecken kontrolliert und konzentriert geführt wurde. Der Weg nach Engers im März, den Klasen im Vorbericht als nächstes Etappenziel ausgerufen hatte, bleibt damit offen. Und die Fans, die in Koblenz lautstark unterstützten, durften am Ende einen Abend feiern, der sportlich wie mental ein starkes Zeichen setzte.
Am Mittwoch, 4. März, 19:30 Uhr, bietet sich für die Mannen von Thomas Klasen im Stadion am Wasserturm nun die Chance auf Revanche. Die Blau-Schwarz-Weißen gewannen den Fußball-Verbandspokal im nördlichen Rheinland-Pfalz zuletzt im Jahre 2016.

Quelle: Kevin Schößler

Spielinfos

Eintracht Trier: Novakovic – Weigelt, Schuster (82. Garnier), Wrusch – Rahn, Tekerci (82. Kinscher), Spang, Wähling (46. Yavuz), Heinz – Biondic (63. Sausen), Marceta (46. Sossah)

FC Cosmos Koblenz: Duverger – Heck, Kokot, Matsui (84. Mekoma), Mayimona – Gültekin, Hudov, Lozano, Sabani – Lunga (46. Oriyama), Rashica (62. Arnst)

Rote Karte: Arnst (86., grobes Foulspiel an Garnier)

Zuschauer: ~ 500 (Stadion Oberwerth, Jupp-Gauchel-Str., 56075 Koblenz, Rasenplatz

Schiedsrichtergespann: Jason Lieser, 1. Assistent: Johannes Klingel, 2. Assistent: Tim Steffens


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