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Es war einmal... Paul Trappen

Um den stärksten Mann der Welt geht es heute in unserer Reihe "Es war einmal...": Paul Trappen sorgte in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mit spektakulären Demonstrationen purer Kraft für Aufsehen. Unter anderem beförderte das legendäre Muskelpaket als "Weltrekordmann im Lastenheben" zwei Ochsen samt Käfig in die Lüfte.

"Trappens Paul" wurde 1887 im Eifelort Heidweiler geboren. Als Metzgerlehrling zog er nach Trier und blieb bis zu seinem Tod Einwohner der Moselstadt. Sein Ruhm gründete auf schier unglaublicher Muskelkraft. Die beiden eingangs erwähnten Ochsen brachten es auf ein Gewicht von 4.128 Pfund. Paul Trappen konnte aber noch mehr heben: ganze Autos zum Beispiel oder 32 Mann – 4.740 Pfund, Weltrekord!

Ein Trierer Herkules

Auf diese sagenhaften Leistungen wurde auch der amerikanische Zirkus Barnum and Baileys aufmerksam und engagierte 1913 den Trierer Herkules. Doch aus der Showkarriere jenseits des Großen Teichs wurde dann doch nichts – der Erste Weltkrieg begann, Paul Trappen musste als Soldat einrücken. Später sollte er seine Zirkus-Verpflichtung noch bereuen, denn sie machte ihn nach den strengen Olympia-Vorgaben zum Berufssportler: die Teilnahme an den internationalen Wettkämpfen, die einen Amateurstatus forderten, blieb Paul Trappen deshalb verwehrt.
Das hinderte ihn aber nicht daran, regelmäßig die bei den Olympischen Spielen offiziell erreichten Leistungen zu übertrumpfen. Als Ringer und Gewichtheber hatte sich Trappen schon früher einen Namen gemacht. 1913 konnte er sich den Titel »Deutscher Meister im Schwergewichtheben« sichern. 1924 folgte der Europameistertitel. Seinen Ruf als stärkster Mann der Welt konnte Paul Trappen länger behaupten als alle anderen Athleten vor und nach ihm.
Gutmütig und beliebt Nebenbei ging Paul Trappen unter die Trierer Gastwirte. In seinem weithin bekannten "Trierer Rippchenhaus" in der Simeonstraße kam natürlich ausschließlich deftige Hausmannskost mit maximalem Fleischanteil auf den Tisch. Spezialitäten waren Leberklöße, Rippchen und Eisbein. Dazu soll der bärenstarke Mann eine gutmütige und humorvolle Art an den Tag gelegt haben und bei Konkurrenten wie Kameraden gleichermaßen beliebt gewesen sein. Später machte er sich auch als Trainer, in seinem Verein und im Stadtvorstand für Leibesübungen um den Trierer Sport verdient. In Trier-Nord wurde eine Straße nach Paul Trappen benannt. CN


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