Auf ein gutes Miteinander in Stadt und Region
Nach 100 Tagen im Amt weiß Silvia Mertens: »Ich habe immer gerne gearbeitet und keine Herausforderung gescheut. Aber es ist klar, dass der Lebensrhythmus völlig auf den Kopf gestellt wurde.« Sie habe sich von der ersten Minute an sehr wohl gefühlt, »weil ich um Unterstützung eines kompetenten und engagierten Teams weiß«, zollt Silvia Mertens den Mitarbeitern der Stadtverwaltung ihren Respekt. »Natürlich trage ich die Verantwortung und bin diejenige, die die Stadt Monschau nach außen vertritt. Aber die meisten Entscheidungen werden gemeinsam im Verwaltungsvorstand mit Kämmerer Franz-Karl Boden und Sabine Andres getroffen.« Regelmäßige Treffen der Fachbereichsleiter, zu denen neben Boden und Andres auch Björn Schmitz gehört, sind Mertens ebenso wichtig wie der wöchentliche Austausch innerhalb der einzelnen Bereiche. »Ich versuche bei den Treffen immer dabei zu sein, gleiches gilt für die politischen Ausschüsse«, schließlich wolle Mertens die Engagierten in der Politik persönlich kennenlernen und erleben, wie konstruktiv die Belange der Stadt Monschau nach vorne gebracht werden. Was in der Verwaltung von der ersten Minute an stimmte, hat im politischen Raum eher holprig begonnen. »Ich möchte als Bürgermeisterin Frieden zwischen den Fraktionen stiften, denn gute Ideen brauchen keine Farbe«, appelliert Mertens an die Verantwortung jedes einzelnen Politikers. Wenn sich nach 70 Jahren das politische Zusammenspiel ändere, sei es menschlich, dass man sich daran erstmal gewöhnen müsse. »Und doch stehen wir vor großen Herausforderungen, die nur gemeinsam gelingen können.« Die Umstände der Corona-Pandemie machten ein konstruktives Miteinander schwer, daher will Mertens etwa durch Video-Konferenzen zu einzelnen Fachvorträgen die Sacharbeit in den Mittelpunkt stellen. Daher wolle auch nicht sie selbst die Sicht der Verwaltung in Rat und Ausschüssen vortragen, sondern derjenige im Rathaus, der den Sachverhalt bearbeitet hat. Das Ratsinformationssystem für zeitgemäße Transparenz zwischen Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit sei in den letzten Zügen.
ÖPNV und Flächennutzung
Wenn Mertens an die Zukunft denkt, dann kommen ihr ein besserer ÖPNV für die ganze Nordeifel mit attraktiver Anbindung an Aachen ebenso in den Sinn wie die Frage, was man gemeinsam besser machen kann. »Ohne eine städteregionale Koordinierungsstelle wären wir in der Pandemie aufgeschmissen«, gibt Mertens zu. Das Gesundheitsamt in Aachen arbeite hervorragend, ebenso wie das eigene Ordnungsamt, das von Vennbad-Mitarbeitern unterstützt werde, um die Vorgaben der sich ständig ändernden Verordnungen umsetzen und kontrollieren zu können. »Keine angenehme Arbeit, die die Kollegen aber mit großem Engagement bewältigen«, weiß Mertens. Das Gemeinsame in der Nordeifel ist der 53-Jährigen sehr wichtig. So gebe es kaum einen Tag, an dem sie sich nicht mit Bernd Goffart oder Jorma Klauss austausche. »In Organisationen wie Schulverband oder Wasserzweckverband arbeiten wir bereits super zusammen, das geht an anderer Stelle auch«, glaubt Mertens. Da helfe auch die Digitalisierung wie gemeinsame elektronische Akten. Die Bürgermeisterin sieht die künftige Flächennutzung im Stadtgebiet als langfristigen Prozess. Wie lassen sich Flächen effektiv nutzen, wo stehen Landwirtschaft und Naturschutz im Vordergrund? Wie kann möglicher Zuzug, mit dem durch die Attraktivität der Eifel und den Folgen der Corona-Pandemie zu rechnen ist, bewältigt werden? Wie stellt man Schulen und Kindergärten zukunftssicher auf? Womit wird künftig gebaut? Wie lockt man Gewerbetreibende an? Und wie ist naturverträglicher Tourismus möglich, der besonders Familien anspricht und die Gäste länger in der Region hält? In all diesen Fragen sollen auch Bürger beteiligt werden – ein Bürgerrat wäre Mertens eine Herzensangelegenheit. Eine Herzensangelegenheit war Silvia Mertens auch immer soziales Wirken. Sie hat sich gerne um Nachbarskinder, aber auch hilfebedürftige Mitmenschen gekümmert. »Das geht so leider nicht mehr, aber ich weiß, dass liebe Freunde und meine Familie diese Lücke füllen.«
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