Bahnt Impfstoff Weg zur Normalität?
Und auch wenn sich nicht alle Fachleute sicher sind, dass es das Allheilmittel ist und in der Bevölkerung die Skepsis gegenüber dem rasch entwickelten Impfstoff nur allmählich weicht, ist mit dem Impfen begonnen worden. Die Bewohner des Monschauer Seniorenzentrums Maria-Hilf-Stift sind bereits am 29. Dezember 2020 mit dem Biontech-Impfstoff versorgt worden. »Am Samstag, 2. Januar, dann wurde auch ein Großteil unseres Pflegepersonals und der Ordensschwestern geimpft«, erklärt Geschäftsführer Frank Schade. Die Dosen für die notwendige zweite Impfung stünden bereit. »Uns wurde bereits ein Termin genannt«, der müsse von der Kassenärztlichen Vereinigung aber noch einmal bestätigt werden. Auch andere Seniorenzentren in der Nordeifel wie die Itertal-Klinik in Simmerath oder das Geschwister-Louis-Haus in Vossenack wurden bereits mit dem Impfstoff versorgt. »Aktuell steht kein weiteres Heim auf der Impfagenda, allerdings laufen die Termin-Planungen auf Hochtouren«, erklärt Christopher Schneider, Pressesprecher der KV Nordrhein. Es könnten also kurzfristig noch Impfungen in Monschauer Heimen fixiert werden. Spätestens Ende nächster Woche sollen alle Heimbewohner, die eine Impfung wünschen auch mit dieser versorgt worden sein.
Impfzentrum bereit - Start Anfang Februar
»Wir haben die Infrastruktur frühzeitig zur Verfügung gestellt und stehen bereit«, erklärt Detlef Funken, Pressesprecher der Städteregion Aachen mit Blick auf das Impfzentrum in der Aachener Eissporthalle. Dort ist seit dem 15. Dezember alles für mindestens 1250 Impfungen täglich vorbereitet. Über die Eröffnung der Impfzentren in NRW entscheidet das NRW-Gesundheitsministerium (MAGS). Der Start ist laut MAGS für Anfang Februar vorgesehen. »Wir hoffen noch in dieser Woche das Ministerschreiben zu bekommen, das zunächst an die Mitbürger über 80 Jahren verschickt wird«, so Funken. 25.000 bis 30.000 Menschen zählen in der Städteregion zur Gruppe mit höchster Priorität - und da sind Bewohner von Seniorenzentren bereits rausgerechnet. Terminvereinbarungen für die zunächst berechtigten über 80-jährigen Impflinge sind dann unter der kostenlosen Telefonnummer 116 117 möglich - über das Prozedere werden sie durch das Schreiben der Städteregion Aachen informiert. Auch in der Simmerather Eifelklinik wartet man auf den Impfstoff, der dem Personal Schutz vor COVID-19 bieten soll. »Wir gehen davon aus, in der nächsten Woche beliefert zu werden. Die Impfung nimmt unser Fachpersonal eigenständig vor«, erklärt Klinikleiter Andreas Grbic. »Die Kliniken in Nordrhein-Westfalen erhalten den Impfstoff des Herstellers Moderna, der am Montag in Deutschland eingetroffen ist«, weiß Funken. 12000 Dosen werden zunächst nach Nordrhein-Westfalen geliefert. Das werde sicher nicht für alle Krankenhäuser reichen, aber ein Anfang sei gemacht. Detlef Funken lobt die permanente Impfkonferenz, die zwischen Fachleuten bei Stadt und Städteregion Aachen sowie der KVNO tagt. »72 Prozent des aktuell verfügbaren Impfstoffes wurde verimpft«, so Funken. »Ist nach der Versorgung einer Pflegeeinrichtung noch Impfstoff übrig, wird Personal etwa von den Rettungsdiensten spontan kontaktiert, um sich rasch impfen zu lassen.« Laut NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann dürfen Pflegebedürftige, die zu Hause betreut werden und immobile Patienten, die kein Impfzentrum aufsuchen können, erst mit einer Impfung rechnen, sobald ein weiterer, leichter handzuhabender Impfstoff wie etwa der von AstraZeneca verfügbar ist. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ist zuversichtlich, dass dieser dritte Impfstoff, der zwar »nur« eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent garantiert, dafür aber sechs Monate haltbar und weniger sensibel bei Transport und Lagerung ist, bereits Ende Januar in der EU zugelassen wird. »Bis dahin setzen wir darauf, dass Menschen, die ihre Angehörigen selbst pflegen, besonders sensibel für die Schutzmaßnahmen gegenüber dem Corona-Virus sind«, wirbt Funken für Eigenverantwortung. »Der Wirkstoff von Biontech ist sehr sensibel, unter anderem auch stoßempfindlich. Den kann man nicht zu Hause verimpfen.«Junge Menschen sanieren alte Bauwerke
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