Baustellen-Gauner wollten 10.000 Euro

Als Thomas Matheis vor kurzem in seiner Mittagspause das heimatliche Terrain in Paustenbach erreichte, staunte er nicht schlecht. Am Haus seines 82-jährigen Vaters, das direkt neben seinem Einfamilienhaus liegt, werkelten an den Dachrinnen vier Männer. Der Bautrupp hatte den Senior überrumpelt, ein schnelles Abzocken probiert und machte sich schließlich fluchtartig davon, als das Stichwort "Polizei" fiel.
Thomas Matheis am Objekt des Ärgers. Ein betrügerischer Bautrupp versprach schnelle Dachrinnen-Sanierung und forderte immer mehr Geld.   Foto: Hoffmann

Thomas Matheis am Objekt des Ärgers. Ein betrügerischer Bautrupp versprach schnelle Dachrinnen-Sanierung und forderte immer mehr Geld. Foto: Hoffmann

Die Betrrüger hatten schnelle und fachgerechte Arbeit angeboten. 1500 Euro sollten anfänglich für die 30 Meter lange Dachrinnenerneuerung fällig werden. Später schaukelte sich die Forderung auf 2500 Euro und dann sogar auf 10.000 Euro hoch. Matheis verständigte über 110 die Leitstelle der Polizei, wo ihm nach seinen Angaben aber nicht so richtig weitergeholfen wurde. "Mit dem Verweis auf den vermutlich vorhandenen Reisegewerbeschein des Betrugs-Trupps, teilte man mir mit, dass man da wenig machen könne". Als Thomas Matheis am frühen Abend nach Hause kam, war auch sein Bruder vor Ort und befand sich in zähen Verhandlungen mit den Dachrinnen-Gaunern, da er auf Ausstellung einer Rechnung bestand. Dies lehnten die "Facharbeiter" jedoch strikt ab. "Plötzlich verlangten die Herrschaften 2500 Euro und die Situation wurde nahezu handgreiflich", so Matheis. Dreist forderte der Sprecher des Trupps schließlich 10.000 Euro und drohte damit die Polizei zu rufen. "Als wird daraufhin mitteilten, dass dies bereits geschehen sei, passierte Erstaunliches. Ich habe noch nie gesehen, dass vier Mann so schnell in ein Auto gestiegen sind und sich in Windeseile davon machten". Die verständigte Polizeistreife aus Simmerath erschien dann leider erst kurz danach. Eine sofort durchgeführte Kennzeichnen-Überprüfung ergab, dass das Fahrzeug nicht angemeldet war. Matheis dazu verwundert und verärgert: "Das hätte man natürlich schon am Morgen beim Anruf bei der Leitstelle machen können, um dann zu diesem Zeitpunkt bereits entsprechende Maßnahmen einzuleiten".


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