Thomas Förster

»Berlin braucht mehr Rheinländer«

Monschau. Claudia Moll zeigt ein offenes Ohr für die Probleme im Monschauer Stadtgebiet

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Claudia Moll hinterließ ihre Unterschrift im Goldenen Buch der Stadt monscahu, nahm aber zugleich viele Baustellen in Kitas, (Alten-)Pflege oder Straßenverkehr mit nach Berlin. Foto: T. Förster

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Claudia Moll hinterließ ihre Unterschrift im Goldenen Buch der Stadt monscahu, nahm aber zugleich viele Baustellen in Kitas, (Alten-)Pflege oder Straßenverkehr mit nach Berlin. Foto: T. Förster

Monschau (Fö). »Gesetze sind gut gemeint, doch manchmal sorgen sie vor Ort bei der Umsetzung für Probleme.« Das gesteht die SPD-Bundestagsabgeordnete Claudia Moll offen und ehrlich beim Besuch im Monschauer Rathaus. »Der Anspruch auf einen Kita-Platz ist gut, wenn man aber kein Personal hat, bringt es doch nichts und sorgt für Frust«. So sagte sie beim Arbeitsgespräch mit Verwaltungs- und Fraktionsspitze zu, die Anforderungsprofile anzupassen. Der Pragmatismus der Rheinländer stünde manchem Parlamentarier in Berlin gut zu Gesicht, unterstrich Moll.

Ein ähnliches Dilemma zeichnet sich in der Pflege ab. »Pflege lebt von Kommunikation und Persönlichkeit«, weiß die Altenpflegerin, die mit Ordensschwestern des Maria-Hilf-Stifts einst die Schulbank gedrückt hat. Hier müsse neu gedacht werden - etwa wenn Neubaugebiete entstünden, dann müsse dort barrierefreier Wohnraum und ein Pflegedienst ebenso selbstverständlich sein wie ein Spielplatz oder eine Kita. »Quartier-Konzept« nennt man so etwas. Der Telemedizin schenkt Moll großes Vertrauen, um Probleme in der ärztlichen Versorgung im ländlichem Raum entgegen zu wirken.

Anfang April wird es auf Bestreben von Claudia Moll und Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer einen zweitägigen Workshop zum Thema »Älter werden in Monschau« geben. Institutionen und Betroffene sollen ins Gespräch kommen, um Probleme anzusprechen und Lösungen zu suchen.

Das Monschauer Stadtgebiet ist von Bundesstraßen durchzogen, die immer wieder zu Problemen führen. »In Kalterherberg ist der Kreuzungsbereich an der Bahnhofstraße für alle Beteiligten gefährlich«, weiß Ortsvorsteher Bernd Jakobs. Pendler und Speditions-Fahrzeuge treffen auf Kunden des örtlichen Einzelhandels, Besucher von Kirche und Erholungspark, Nutzer von Kita und Seniorenzentrum. »Hier muss dringend eine gute Querungshilfe her«, fordert Jakobs in Richtung Berlin und zeigt zugleich auf, dass man dieses Dilemma auf viele Bereiche des Stadtgebietes übertragen könne.

Dass man auch die Radfahrer entlang der viel befahrenen Straßen bessser schützen müsse, wie von Uwe Gäb (SPD) gefordert, fand keine ungeteilte Zustimmung und auch Claudia Moll wiegelte ab, dass das eine noch viel größere Baustelle sei, die nicht rasch gelöst werde.


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