»Bewahrung der Schöpfung ist Auftrag für uns Menschen«

Dass die Eifel eine einzigartige, biologische Vielfalt zu bieten hat, das dürfte den Einheimischen nicht neu sein. Sie nach außen zu transportieren und stolz zu präsentieren, das ist hingegen relativ neu. Und so kommt die Region immer wieder in den Genuss, für ihr Engagement der Natur zuliebe von den Vereinten Nationen ausgezeichnet zu werden. So wie jetzt der »Schöpfungspfad«.

Erkensruhr (Fö). »Dem Leben auf der Spur« – das ist das Motto des Schöpfungspfades im Nationalpark Eifel. Seit Sommer 2009, also seit nunmehr acht Jahren lädt der Themenweg ein, einen spirituellen Zugang zur einmaligen Landschaft des Nationalparks zu erleben. Der rund drei Kilometer lange Schöpfungspfad ist ein Kooperationsprojekt des Ökumenischen Netzwerks »Kirche im Nationalpark Eifel« und der Nationalparkverwaltung Eifel. Michael Lammertz von der Nationalparkverwaltung stellt fest: »Der Weg sensibilisiert die Besucher zum Schutz der Natur und für die Bewahrung der Schöpfung.« Und diese kommen in Scharen: »Die Jury der UN-Dekade Biologische Vielfalt hat besonders beeindruckt, dass durch Zählungen bestätigt, im Jahr bis zu 8000 Menschen den Schöpfungspfad nutzen«, erklärt Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann vom Bundesamt für Naturschutz. »Die Stationen verweisen auf die Schönheit und Größe der Schöpfung - darin sind sich Spirituelle wie Naturforscher einig. Dasselbe Ziel Auf drehbaren Tafeln laden je ein biblischer sowie ein literarischer Text zum bewussten Wahrnehmen und Meditieren ein. » Ein Fichtenwald, ein Bachtal, kleinere Felsen und dann erreicht man plötzlich die Weite der Dreiborner Hochfläche«, zeigt Michael Lammertz wie naturbelassen der Schöpfungspfad ist. Die Station ‚Weg zur Mitte‘ symbolisiert den Lebensweg des Menschen und ist als begehbares Labyrinth gestaltet. »Gläubige vieler Religionen begreifen die Natur als Gottes Schöpfung. Ihre Bewahrung ist ein Auftrag für uns Menschen«, betont Dr. Manfred Körber, Leiter der Abteilung Grundfragen und -aufgaben der Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat in Aachen. »Wir verfolgen doch exakt dasselbe Ziel«, unterstreicht Lammertz, warum die Kooperation zwischen Kirche und Nationalparkverwaltung so gut funktioniert. »Wir sprechen von Prozessschutz oder Erhalt der Biodiversität, während es kirchlicherseits Bewahrung der Schöpfung heißt.« Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält die Nationalparkverwaltung Eifel einen »Vielfalt-Baum«, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung der Schöpfungspfad einen wertvollen Beitrag leistet. Viele Projekte Damit befindet sich der drei Kilometer lange Themenpfad zwischen Erkensruhr und dem ehemaligen Weiler »Leykaul« nahe der Dreiborner Hochfläche in bester Gesellschaft. »Kaum eine Region ist für so viele Projekte ausgezeichnet worden wie die Eifel«, versichert Prof. Dr. Erdmann. Zur »UN-Dekade Biologische Vielfalt« zählen unter anderem der »Wilde Weg« im Kermeter, die gebärdensprachlichen Rangertouren im Nationalpark, die Heckenlandschaft des Naturparks Nordeifel oder aber der Wildnis-Trail. Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UN-Dekade seit 2007 eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte soll dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen. http://www.undekade-biologischevielfalt.de


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